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Wie läuft Schule unter Corona-Bedingungen - auch darüber wollen die Schulleiter miteinander reden.

© Doris Spiekermann-Klaas

"Seit drei Jahren kein Austausch": Berliner Schulleiter wollen sich in der Pandemie selbst helfen

Verbände werfen der Senatsverwaltung für Bildung „wenig bis keine Kommunikation“ vor - und treffen sich am 30. September auf eigene Faust.

Das Warten auf einen gemeinsamen Austausch mit der Senatsverwaltung für Bildung hat ein Ende: Aus Protest gegen die „mangelnde Kommunikationsbereitschaft“ der Behörde rufen zwei Verbände alle Schulleiter der Förderzentren, Gemeinschaftsschulen und Integrierten Sekundarschulen zu einem selbstorganisierten Treffen am 30. September in der Charlottenburger Friedensburg-Schule auf.

„Leider ist es bisher den Verantwortlichen der Senatsverwaltung für Bildung nicht möglich, einen unbedingt notwendigen Austausch über die vergangenen Monate, die gegenwärtigen Szenarien und die Möglichkeiten der Zukunft zu organisieren“, heißt es zur Begründung in dem Einladungsschreiben, das dem Tagesspiegel vorliegt. Ein solcher Austausch sei aber nötig, da den Leitern neue Aufgaben „in einem nie dagewesenen Ausmaß“ überantwortet würden und gleichzeitig „wenig bis keine Kommunikation“ mit der Bildungsverwaltung stattfinde.

Die Bildungsverwaltung verteidigte die Absage der letzten Sitzungen mit Hinweis auf die Infektionsgefahr: Eine landesweite Schulleitertagung mit einer entsprechenden Durchmischung dieser Gruppe sei „kaum zu verantworten“, sagte ein Sprecher.

Der Vorstand der Vereinigung der Berliner Schulleiter und Schulleiterinnen der Integrierten Sekundarschulen (BISSS) und der Verband für längeres gemeinsames Lernen (GGG) lässt diesen Einwand nicht gelten.

Ein Treffen „mit Maskenpflicht und Abstandsregel“

Vielmehr werde man in der großen Friedensburg-Aula Corona-gerecht zusammenkommen können – „mit Maskenpflicht und Abstandsregel“. Im Übrigen sei das Problem der mangelnden Kommunikation viel älter als Corona: „Seit über drei Jahren ist es nicht möglich, einen unbedingt notwendigen Austausch zwischen Schulleitungen der Förderzentren, der Gemeinschaftsschulen und der Integrierten Sekundarschulen zu organisieren“, teilten Miriam Pech und Sven Zimmerschied vom BISSS-Vorstand auf Anfrage mit.

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Die wenigen zentralen Schulleitungssitzungen, die nicht abgesagt wurden, seien sehr unbefriedigende „Verkündungsveranstaltungen“ gewesen, „in denen lediglich Informationen weitergegeben wurden, die man auch per Mail hätte versenden können“.

Das sind die Themen

Dieses Probleme sei auf verschiedenen Ebenen vergeblich gegenüber der Senatsverwaltung kommuniziert worden. Als Gesprächsthemen schlagen BISSS und GGG fünf Punkte vor:

Zu Beginn des Treffens, so ist geplant, sollen die drei der fünf Punkte herausgefiltert werden, die den Schulleitern am wichtigsten sind.

In Sven Zimmerschieds Charlottenburger Friedensburg-Schule soll das Treffen am 30. September stattfinden.
In Sven Zimmerschieds Charlottenburger Friedensburg-Schule soll das Treffen am 30. September stattfinden.

© Susanne Vieth-Entus

Zimmerschied leitet die Friedensburg-Schule, wo das Treffen am 30. September stattfinden soll. Seine Schule ist dieses Jahr zum dritten Mal für den Deutschen Schulpreis nominiert. Am 23. September werden die Sieger bekannt gegeben. Pech leitet die Weißenseer Heinz-Brandt-Schule, die den renommierten Schulpreis bereits 2011 gewann.

Der BISSS sowie der Verband der Oberstudiendirektoren mit Ralf Treptow und die Interessenvertretung Berliner Schulleitungen mit Astrid-Sabine Busse sind die wichtigsten Schulleiterstimmen in Berlin. Um den Grundschulverband ist es still geworden..

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