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Vielfältig. Kinder einer Nawi-Klasse der Gustav-Falke-Schule.

© Kitty Kleist-Heinrich

Gustav-Falke-Schule in Berlin-Wedding: Schulversuch mit Deutschtest-Klassen geht weiter

Die Weddinger Gustav-Falke-Schule kann auch in den nächsten drei Jahren Spezialklassen für Kinder mit guten Deutschkenntnissen einrichten. Auch die Frage nach der Mischung in den dritten Klasse ist geklärt.

Das neue Schuljahr an der Gustav-Falke-Schule in Wedding beginnt wesentlich entspannter als das letzte. Denn jetzt ist sicher, dass die Schule auch in den nächsten drei Jahren für Kinder mit nachweislich guten Deutschkenntnissen eigene Klassen einrichten darf. Eine entsprechende Genehmigung sagte die Senatsverwaltung schon im Frühsommer zu, jetzt sind die Details der Umsetzung bekannt - und auch die umstrittene Frage, wie die dritten Klassen zusammengesetzt werden, ist geklärt. „Wir haben drei Jahre Zeit, die Schule voranzubringen. Wenn das gut geht, haben sich die Zusammensetzungsdebatten in Zukunft hoffentlich erledigt“, sagte eine Elternvertreterin.

Der Schulversuch begann im Jahr 2010. Zuvor waren die Anmeldezahlen für die Grundschule im sozialen Brennpunkt in Gesundbrunnen stark gesunken. Damals wurden zwei Anfängerklassen eingerichtet, in die nur Kinder aufgenommen wurden, die einen Sprachtest bestanden hatten. Die Klassen bekamen zusätzlich naturwissenschaftlichen Unterricht und wurden deshalb Nawi-Klassen genannt. Die Anmeldezahlen stiegen und zunehmend schickten auch bildungsnahe Eltern ihre Kinder auf die Schule.

Doch es gab auch skeptische Stimmen, die kritisierten, dass die Aufteilung der Kinder ungerecht sei. Insbesondere um die Zusammensetzung der dritten Klassen, die nach dem Ende des jahrgangsübergreifenden Lernens nach zwei Jahren neu gebildet werden, wurde lange gerungen. Der Senatsbildungsverwaltung wäre eine gleichmäßige Mischung von Nawi-Kindern mit den Kindern aus anderen Klassen am liebsten gewesen, die Nawi-Eltern wollten, dass ihre Kinder zusammenblieben. Jetzt wurde ein Kompromiss gefunden: Die Nawi-Kinder bleiben zusammen, die Klasse hat aber eine höhere Frequenz als die anderen und nimmt fünf Schüler mit Sprachförderbedarf auf. In Zukunft ist geplant, das jahrgangsübergreifende Lernen bis zur dritten Klasse einzuführen – in der Hoffnung, dass die sprachlichen Kompetenzen der Kinder nach drei Jahren ausgeglichener seien. Die Schule erarbeitete zudem ein Konzept, wie alle Kinder besser gefördert und vernetzt werden können. „Ein solch großes Engagement eines Lehrerkollegiums habe ich selten erlebt“, sagt der Unternehmens- und Bildungsberater Eduard Heussen, der die Schule bei der Entwicklung unterstützt.

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