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Fahrradstraßenschild in der Stargarder Straße im Berliner Bezirk Pankow, Ortsteil Prenzlauer Berg.

© Christian Hönicke

Schlecht geplante Fahrradstraßen: So gelingt die Verkehrswende nie in Berlin

Radfahren macht Spaß, ist umweltschonend und preiswert. Doch Berlins Planer machen den Umstieg aufs Fahrrad schwer. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Patricia Wolf

Vielleicht gehören auch Sie zu den Menschen, bei denen oft eine Portion Angst mitfährt, wenn Sie in Berlin mit dem Fahrrad unterwegs sind. So meide ich beispielsweise den Alexanderplatz oder die zuletzt durch zwei tödliche Unfälle in die Schlagzeilen geratene Kreuzung Am Friedrichshain/Greifswalder Straße. Schließlich bin ich nicht lebensmüde.

Weil aber Fahrradfahren so gesund ist, Spaß macht und zudem umweltschonend und preiswert ist, steige ich dennoch aufs Rad, wann immer es geht. Deshalb freue ich mich auch über jeden neuen Meter Fahrbahn, der ausschließlich Radler:innen überlassen wird. Denn damit verringert sich neben der Unfallgefahr auch die Versuchung, auf dem Gehweg zu fahren – was mich als Fußgängerin oft nervt und schließlich auch nicht ganz ungefährlich ist.

Und so ist es ein Lichtblick, wenn Straßen wie etwa die Stargarder Straße offiziell zu Fahrradstraßen deklariert werden. Denn das lässt hoffen, dass es vielleicht doch in näherer Zukunft auch für Radler auf Berliner Straßen ein bisschen weniger lebensgefährlich sein wird.

Doch was der Kollege vom Pankow-Newsletter berichtet, lässt einen fassungslos zurück. Das Bezirksamt Pankow hat es tatsächlich fertiggebracht, zu kleine Schilder zu montieren, um auf die neuen Regeln aufmerksam zu machen. Das führt dazu, dass die Autofahrer nicht wissen (oder wissen wollen und nun eine Entschuldigung dafür haben), dass dort nun kein Durchgangsverkehr mehr erlaubt ist.

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Und so berichten Anwohnende, dass auch weiterhin munter durch die Straße gebrettert wird. Richtig absurd er- scheint darüber hinaus die Erklärung, dass Tempo 30-Schilder nicht aufgestellt werden können, weil das angeblich nicht mit der Straßenverkehrsordnung vereinbar sei und dort ohnehin gelte.

Was für eine Bürgerferne bricht sich da Bahn? So gelingt die Verkehrswende nie.

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