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Touristen können ab Juni vielleicht schon wieder die Spree entlangschippern.

© Lisa Ducret/dpa

Exklusiv

Schifffahrten, Innengastronomie, Konzerte: So viel Normalität will der Berliner Senat ab Mitte Juni zulassen

Am Dienstag will der Berliner Senat über einen Stufenplan für weitere Lockerungen befinden. Das Papier liegt dem Tagesspiegel schon jetzt vor.

Bleiben die Infektionszahlen weiter stabil unter dem Wert von 100 pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen, dann steht Berlin ein guter Sommer bevor. Der Berliner Senat plant jetzt, bis Mitte Juni weitgehend zur Normalität zurückzukehren. Das soll ab dem 19. Mai in 14-Tages-Schritten erfolgen, wie aus einem vorläufigen Stufenplan hervorgeht, der dem Tagesspiegel vorliegt. An diesem Dienstag soll der Plan im Senat debattiert werden.

Demnach wären bei stabiler Infektionslage schon ab dem 18. Juni große Pop-Konzerte, Festivals und Tagungen im Freien für bis zu 1000 Personen möglich. In Innenräumen soll laut des Plans die Obergrenze für Veranstaltungen bei 200 Personen liegen. Auch Innengastronomie und Hotellerie könnten dann wieder öffnen, allerdings mit einer Reservierungspflicht.

Ausflugsangebote wie Stadtrundfahrten und die Spree-Schifffahrt dürften ebenso Besucher empfangen wie der Fernsehturm oder Paintball-Plätze. Für all diese Bereiche gelten dann aber auch weiterhin Abstandsregeln und Testpflicht.

Für den Einzelhandel fiele ab Mitte Juni auch die Testpflicht für Kunden. Es gelten dann nur noch Personenobergrenzen pro Quadratmeter Verkaufsfläche. Auch die Kontaktbeschränkungen sollen gelockert werden: In Innenräumen dürften sich ab Mitte Juni bis zu zehn Personen aus drei Haushalten treffen, im Freien fällt die Personenobergrenze ganz – für Menschen aus höchstens drei Haushalten.

Weil die Sieben-Tage-Inzidenz in Berlin nach den Daten des Robert Koch-Institut (RKI) vom Montag an fünf Werktagen in Folge unter 100 lag, wird ab Mittwoch in der Hauptstadt die Bundes-Notbremse gelockert. So dürfen zum Beispiel Museen und Gedenkstätten wieder öffnen. Auch die nächtlichen Ausgangsbeschränkungen gelten dann nicht mehr.

Doch keine Sperrstunde für Restaurants und Cafés geplant

Nach Tagesspiegel-Informationen soll es auch keine Sperrstunde für Restaurants und Cafés geben, wie sie zunächst angedacht war. Es bleibt aber bei einem Verkaufsverbot für Alkohol zwischen 23 und fünf Uhr. Ein zweiter Öffnungsschritt steht zum 4. Juni an: Schon dann wären Konzerte, Festivals und Tagungen im Freien mit bis zu 500 Personen erlaubt. Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) hat allerdings noch Bedenken und will offenbar langsamer öffnen. Auch der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) sprach sich am Montag aber in seiner Funktion als Wissenschaftssenator für eine schnelle Rückkehr zur Präsenzlehre in den Universitäten aus.

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Am Sonnabend darf der 1. FC Union sein letztes Bundesligaspiel dieser Saison vor bis zu 2000 Zuschauern gegen Rasenballsport Leipzig im Stadion An der Alten Försterei austragen – wenn die Inzidenzzahlen bis zum Wochenende so niedrig bleiben wie aktuell. Das bestätigte ein Sprecher des Senats.

Regierungssprecher Steffen Seibert warnte allerdings vor zu weitgehenden Öffnungsschritten und verwies darauf, dass die Sieben-Tage-Inzidenz immer noch wesentlich höher liege als zum selben Zeitpunkt 2020.

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