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Das Kammergericht am Kleistpark in Berlin.

© Mike Wolff

Schadsoftware in Berliner Justiz: Gericht wird Untermieter beim Senat

Nach dem Computer-Virus-Angriff auf das Kammergericht sucht man nach alternativen Arbeitsplätzen für die Richter. Im eigenen Gebäude wurde man offenbar fündig.

Nahezu alle Mitarbeiter des Berliner Kammergerichts sind nach dem Befall ihrer Rechner mit einem gefährlichen Computer-Virus vom Internet abgekoppelt. Nun sucht die Senatsverwaltung für Justiz im eigenen Gebäude in der Salzburger Straße nach alternativen Arbeitsplätzen.

Auf Nachfrage bestätigte Justizsprecher Sebastian Brux, im Anschluss an eine am Mittwoch abgehaltene Abteilungsleiterrunde habe die behördeninterne Suche nach freien Büros begonnen. Infrage kämen Arbeitsplätze von Mitarbeitern, die aktuell im Urlaub oder für längere Zeit krankgeschrieben seien. Darüber hinaus könnten Büros genutzt werden, die aufgrund von Stellenbesetzungsverfahren ungenutzt seien. Zwei dieser Büros seien bereits untervermietet worden. Weitere sollen folgen. Brux erklärte, ehe Büros vergeben werden könnten, müsse das Einverständnis der eigentlich darin arbeitenden Mitarbeiter eingeholt werden. Die Anfragen seien „angelaufen“. Über die Zahl der zur Verfügung stehenden Arbeitsplätze machte er keine Angaben.

Unterdessen scheint klar, dass der Wiederanschluss des Kammergerichts ans Internet noch lange auf sich warten lassen wird. Auf einen konkreten Zeitpunkt des Wiederanschlusses wolle sich die Hausleitung derzeit nicht festlegen, erklärte ein Mitarbeiter.

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