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Berlin, Susanna Krüger ist seit März 2016 Geschäftsführerin und Vorstandsvorsitzende von Save the Children Deutschland.

© Kai-Uwe Heinrich

Save the Children feiert 100-jähriges Bestehen: Kein Krieg gegen Kinder

Erinnerungen an Schulspeisungen nach den Weltkriegen und neue Herausforderungen in einer unfriedlichen Welt bestimmten die Jubiläumsfeier

Von dem irischen Dramatiker George Bernard Shaw stammt der Satz „Ich habe keine Feinde unter sieben Jahren“. Kinder können keine Feinde sein, dürften also auch nicht in Kriege verwickelt werden. Folgerichtig dürfte es gar keine Kriege geben. Um den Leitgedanken „Kein Krieg gegen Kinder“ rankte sich das Programm zum Festakt „100 Jahre Save the Children“ im Museum für Kommunikation. Denn jedes 5. Kind auf der Welt lebt im Krieg, sagte Susanna Krüger, die Vorstandsvorsitzende der Organisation in Deutschland.

Was Kriege den Kleinsten antun an Leid und Unverständnis, das lasen die Unterstützer der Organisation, Inka Friedrich, Florian Stetter, Jördis Triebel, Ulrike C. Tscharre und Lavinia Wilson den Gästen aus originalen Kindertexten vor: Angst, Hunger, Schmerzen, Verluste naher Menschen statt Schule und Spiel.

Es gab filmische Rückblicke und Erinnerungen von Zeitzeugen an die Schulspeisungen nach den beiden Weltkriegen. Gäbe es in der Welt nur ein Drittel der vorhandenen Ausrüstung für Krieg, ließe sich der Hunger beseitigen, gab Entwicklungsminister Gerd Müller zu bedenken: „Die Kinder der Welt brauchen unsere Hilfe.“

Brillante Gründerin

Immer wieder war auch die Rede von der britischen Lehrerin Eglantyne Jebb, auf die „Save the Children“ zurückgeht. Kriegsreporterin Antonia Rados nannte sie in ihrer Laudatio eine revolutionäre Frau mit einer brillanten Idee. von der man sich gut vorstellen könne, wie unangenehm sie den Mächtigen war. Sie habe keine Tipps, wie man sich richtig verhält im Krieg, sagte sie In Krisengebieten habe jeder ständig sein eigenes Dilemma und das des anderen vor Augen und merke meistens erst im Nachhinein, was er falsch oder weniger falsch gemacht hat.

Brigitte-Chefredakteurin Brigitte Huber warb für die Schal-Aktion ihrer Zeitschrift, mit der jede Menge Geld zusammengebracht wurde für "Save the Children".

Kreative Kinder

Wie kreativ Kinder sein können, wenn man ihnen die Möglichkeit gibt, das Beste aus sich zu machen, zeigte eindrucksvoll der Toto Lightman Kinderchor. Susanna Krüger gab noch einen Ausblick auf weitere Aktionen im Jubiläumsjahr. Angesichts von fast 420 Millionen Kinder, die weltweit in Kriegen und Konflikten leben, wird die Arbeit nicht weniger. „Wir stehen vor großen Herausforderungen. Alte Antworten stimmen nicht mehr."

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