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Hoppe Hoppe Garten: Die Rennbahn ist auch was für Atmosphärenjunkies.

© imago images / Galoppfoto

Saisonabschluss Rennbahn Hoppegarten: Zuchtrennen ums „Silberne Pferd“ am Sonntag

Die Hutkrempen sind breit, die Pferde schnell. Und am Sonntag gibt’s Bier und Brezen auf der Rennbahn. In Hoppegarten steht das Saisonfinale an.

Zum Saisonabschluss in Hoppegarten dürfen sich die Zuschauer noch einmal auf einen besonderen Höhepunkt freuen. Erst zum zweiten Mal seit 1944 findet das diesmal mit 55.000 Euro dotierte Zuchtrennen um das „Silberne Pferd“ statt – unter den aufmerksamen Blicken derer, die ihr Geld in eine Wette gesteckt haben. Man muss aber kein Pferdenarr sein und auch kein passionierter Wettfan, um sich dort hingezogen zu fühlen.

Mauerfall und Einheit brachten hier einen Lebensstil mit neuen Möglichkeiten der Begegnung und der Selbstinszenierung für Wessis wie für ehemalige DDR-Bürger mit sich. Die Lust darauf, immer mal wieder die Freizeit etwas extravaganter zu verbringen, gehört dazu.

Die Galopprennbahn vor den Toren der Stadt hat sich über die Jahre immer mehr zum beliebten Ziel entwickelt, nicht nur für Pferdesportfans, sondern auch für Atmosphärenjunkies. Rund 100.000 Gäste pro Jahr zählt die Rennbahn. Wegen ihres schönen, alten Baumbestandes und dem weiten Blick ins Grüne gilt sie auch etlichen Experten als die schönste Deutschlands.

Prominente Besucher steuern meist den feinen Renn-Klub an. Gemanagt wird der von Tini Gräfin Rothkirch, die schon als kleines Mädchen Pferde über alles liebte, wie sie sagt. Hier trifft sich eine Melange aus Sportfreunden in Top-Positionen, Spitzenpolitikern und Wirtschaftsmanagern.

Wer nicht Mitglied ist, lädt unter Umständen seine Geschäftspartner ein zum Champagnerlunch. Das kostet je nach Renntag im Durchschnitt 350 Euro pro Person. Dafür steht ein Wettkiosk in unmittelbarer Nähe, und das Catering wird von Stammgästen gelobt.

Gute Hüte. Tini Gräfin Rothkirch und Nanna Kuckuck sind Expertinnen in Modefragen, aber auch junge Mädchen lieben den Rennbahnstil.
Gute Hüte. Tini Gräfin Rothkirch und Nanna Kuckuck sind Expertinnen in Modefragen, aber auch junge Mädchen lieben den Rennbahnstil.

© Soeren Stache/dpa

Aber auch mitten im Gästegetümmel wird die Lust auf die große Welt der Rennen sichtbar. Und direkt vor der Bahn auf dem Rasen unter der Haupttribüne breiten Picknicker ihre Decken aus, wenn es das Wetter zulässt. Stilistisch erinnert der Anblick ein wenig an die guten, alten Zeiten der Waldbühne, als es auch dort noch möglich war, gefüllte eigene Körbe mitzubringen. Damen in hübschen Kleidern, gern mit kleinem Fascinator aus Tüll und Federn im Haar, lagern mit jungen Anzugträgern auf bunten Decken rund um entkorkte Sektflaschen, Baguettebrote und Schüsseln mit Antipasti.

Beim „Oktoberfest in Hoppegarten“, so das Motto an diesem Sonntag, werden wohl auch Brezen und Bierhumpen eine Rolle spielen. Wer in Tracht kommt, erhält ermäßigten Eintritt. Hier sieht man aber auch Familien mit Kindern inmitten von Spielzeug. In Begleitung Erwachsener ist der Eintritt für den Nachwuchs bis 18 Jahren frei. In der Regel gibt es alle 30 Minuten ein Rennen. Vorher zieht es die Gäste zum Führring, um die Pferde zu begutachten.

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