zum Hauptinhalt
Bald soll es am Ostkreuz vorbei sein mit dem Bauen. Bis dahin wird es aber nochmal intensiv.

© Britta Pedersen/dpa

S-Bahn-Verkehr am Ostkreuz: Vier Wochen Einschränkungen auf allen Ost-West-Linien

An der Großbaustelle Ostkreuz läuft der Umbau nach Plan. Im Sommer müssen die Fahrgäste aber noch einmal geduldig sein.

Nach gut elf Jahren soll es überstanden sein – das Ein-, Aus- und Umsteigen auf der Großbaustelle Ostkreuz, was für viele Fahrgäste nichts anderes war als pures Chaos. Die Bahn kann nach derzeitigem Stand ihren Terminplan einhalten, der vorsieht, Ende des Jahres den uneingeschränkten S-Bahn-Betrieb aufnehmen zu können. Doch bevor es soweit ist, kommt es nochmals dicke: Vier Wochen lang wird es im Sommer gravierende Einschränkungen auf allen Ost-West–Linien geben – mit Pendelverkehren, die zum Umsteigen zwingen, und mit Bus-Ersatzverkehr. Zeitweise sind die Strecken bis Grunewald/Olympiastadion betroffen.

Am Ostkreuz wird seit 2006 gebaut. Ziel war es, beim Bauen weiter zu fahren. Und das war schwierig. An diesem Bahnhof halten deutschlandweit die meisten Züge: Über 1500 täglich. Dann folgen die Stationen Friedrichstraße und Hamburg Hauptbahnhof.

Das alte Ostkreuz war marode – und unübersichtlich. Betriebliches Ziel beim Umbau, war es, die Züge der Ost-West-S-Bahn an den beiden Bahnsteigen so halten zu lassen, dass alle Linien in eine Richtung fahren: nach Osten oder ins Zentrum. Die Bahn nennt dies Richtungsbetrieb. Vorher waren die Bahnsteige den Linien zugeordnet.

Das Ziel ist am 21. August erreicht. Dann gibt es erstmals den gewünschten Richtungsbetrieb. Und noch wichtiger: Nach Jahren des Umsteigezwangs durch das Ende der Fahrt am Ostkreuz fahren die Züge der S 3 aus Erkner/Friedrichshagen wieder alle 20 Minuten durch die Innenstadt bis Westkreuz. Die Verstärkerzüge enden aber im Ostbahnhof. Nachteil für die Fahrgäste aus Wartenberg: Die S 75 fährt nicht mehr zum Westkreuz, sondern nur noch bis zum Ostbahnhof oder Lichtenberg.

Und die nach alten Vorbild neu gebaute Fußgängerbrücke verbindet vom 21. August an die Bahnsteige der S-Bahn mit dem Markgrafendamm. Vom 10. Dezember an können auch die Züge der S 9 wie früher von Spandau über die neue Verbindungsbrücke am Ostkreuz zum Flughafen Schönefeld fahren; ohne Halt am Ostkreuz-Knoten, wo es für die S 9 keinen Bahnsteig mehr gibt. Zudem wechseln mehrere Linien ihre Endbahnhöfe.

Erstmals werden im Ost-West-Verkehr zudem Regionalbahnen der Linien RE 1, RE 7 und RB 14 halten. Ob der Stopp in Karlshorst wie geplant aufgegeben wird, werde noch geprüft, sagte der Berliner Bahnchef Alexander Kaczmarek am Dienstag.

Zum Fahrplanwechsel am 9. Dezember 2018 gehen die Bahnsteige für Regionalzüge aus Richtung Lichtenberg in Betrieb. Und die Fußgängerbrücke wird bis zum nördlichen Vorplatz verlängert sein. Auch die nachträglich einzubauenden Rolltreppen sollen dann vorhanden sein. Auf einige wollte die Bahn zunächst verzichten.

Auch den parallelen Neubau des Bahnhofs Warschauer Straße will die Bahn dann abschließen, wo es ebenfalls Richtungsbahnsteige geben wird, die erstmals barrierefrei zu erreichen sein werden.

Und am Ostkreuz soll es dann auch Toiletten geben. Der Umbau wird rund 500 Millionen Euro kosten; veranschlagt war er ursprünglich mit 411 Millionen Euro.

Zur Startseite