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Der Abschnitt zwischen Neukölln und Treptower Park befindet sich im Bau, der Weiterbau soll nach Friedrichshain führen.

© Wolfgang Kumm/picture alliance/dpa

Rund ein Drittel würde öfter ins Auto steigen: Mehrheit der Berliner für Weiterbau der A100 nach Friedrichshain

Mehr als die Hälfte bewertet die Ausbaupläne positiv, 40 Prozent sind dagegen. Rund jeder Dritte würde öfter das Auto für Fahrten durch den Osten nutzen.

Mehr als die Hälfte der Berliner bewertet einen möglichen Weiterbau der Stadtautobahn nach Friedrichshain positiv. Das geht aus einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey hervor, die im April 2022 im Auftrag des Tagesspiegels durchgeführt wurde. Unterdessen gab es am Donnerstag in Berlin erneut Proteste gegen die Baupläne.

Insgesamt 54 Prozent der Befragten sind demnach für den A100-Weiterbau vom Treptower Park über das Ostkreuz bis zur Storkower Straße: 43 Prozent bewerteten diesen als "sehr positiv", elf Prozent als "eher positiv".

39 Prozent der Berliner stehen dem Ausbau ablehnend gegenüber; 30 Prozent bewerten eine Autobahn nach Friedrichshain mit "sehr negativ", neun Prozent mit "eher negativ". Unentschieden sind sieben Prozent der Befragten.

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Damit hat sich das Stimmungsbild im Vergleich zum vergangenen Sommer nur geringfügig verändert: Bei einer gleichlautenden Civey-Umfrage im vergangenen Juni bewerteten 59 Prozent der den Weiterbau nach Friedrichshain positiv, 30 Prozent negativ.

Ende März war der A100-Weiterbau wieder in die öffentliche Diskussion gerückt: Das Bundesverkehrsministerium hatte angekündigt, die Planungen für die Strecke nach Friedrichshain zügig vorantreiben zu wollen. Die für den Bau zuständige Autobahn GmbH des Bundes hatte die Neuplanung für den 17. Bauabschnitt ausgeschrieben. Der Berliner Senat lehnt das Vorhaben ab.

Der geplante 17. Bauabschnitt der A100 (für Gesamtansicht auf Grafik klicken).
Der geplante 17. Bauabschnitt der A100 (für Gesamtansicht auf Grafik klicken).

© Fabian Bartel/Tsp

Der 17. Bauabschnitt, über den es seit Jahren Streit gibt, soll an den derzeit im Bau befindlichen 16. Bauabschnitt von Neukölln zum Treptower Park anschließen und über Ostkreuz und Frankfurter Allee zur Storkower Straße führen, teilweise auch in einem Tunnel.

Wie schon im vorherigen Koalitionsvertrag hatte sich Rot-Grün-Rot in Berlin im neuen Koalitionsvertrag darauf geeinigt, dass Bau und Planung des Abschnitts in der neuen Legislaturperiode durch die Landesregierung nicht weiter vorangetrieben werden sollen.

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In einer weiteren Civey-Umfrage stimmte eine Mehrheit von insgesamt 67 Prozent im April 2022 dafür, dass die Strecke zwischen Neukölln und Treptower Park wie geplant fertiggestellt wird. Mit "Ja, auf jeden Fall" stimmten 60 Prozent der Befragten, sieben Prozent mit "Eher ja".

Dagegen stimmte ein Viertel: "Nein, auf keinen Fall" gaben 20 Prozent an, fünf Prozent erklärten "Eher nein". Acht Prozent zeigten sich unentschieden. Im Juni 2021 stimmten 69 Prozent für die Fertigstellung des 16. Bauabschnitts, 23 Prozent dagegen. Die Autobahn von Neukölln zum Treptower Park soll 2024 fertig sein.

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Auf die Frage, ob sie öfter das Auto für Fahrten nach und durch den Osten nutzen würden, sollte die A100 wie geplant fertiggestellt werden, stimmte mehr als ein Drittel (36 Prozent) zu, fast die Hälfte (48 Prozent) verneinte. 16 Prozent waren unentschieden. Die Stichprobengröße der Umfragen lag bei jeweils rund 1000 Personen, der statistische Fehler zwischen rund fünfeinhalb und siebeneinhalb Prozent.

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Demonstration vor Grünen-Zentrale

Gegen den Weiterbau der A100 protestierten am Donnerstag in Berlin Vertreter mehrerer Organisationen und Initiativen. Sie versammelten sich vor der Bundesgeschäftsstelle der Grünen in Mitte und forderten die rot-grün-gelbe Bundesregierung auf, entsprechende Pläne des FDP-geführten Bundesverkehrsministeriums zu stoppen.

Nach Angaben der Organisation Campact übergaben die Demonstranten an die Grünen-Bundesvorsitzende Ricarda Lang einen Appell mit 19.331 Unterschriften gegen das Projekt.

Mit dem nächsten Bauabschnitt der A100 werde eine vierspurige Betonschneise durch Friedrichshain und Lichtenberg gezogen, heißt es dort. Und: „In Zeiten der Klimakrise Steuergelder in Autobahnbauten zu stecken - gegen den Willen der Stadt - ist keine klimagerechte Zukunftspolitik.“

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Die Unterzeichner des Appells fordern auch, die Infrastruktur klima- und zukunftsfest zu planen und massiv in den Öffentlichen Personennahverkehr sowie in Rad- und Fußwege zu investieren. Für alle geplanten Autobahnprojekte in Deutschland müsse ein Moratorium erlassen werden.

Hinter dem Appell stehen neben Campact der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC), der Verein Changing Cities und eine Bürgerinitiative gegen die A100. (mit dpa)

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