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Update

Ruhestand von Henner Bunde: Wirtschaftsverwaltung bekommt eine neue Staatssekretärin

Auf Henner Bunde soll die Politikerin Babro Dreher folgen. Sie hat Erfahrung im Landesdienst, gilt als Expertin für Finanzen und Verwaltung.

Von Ulrich Zawatka-Gerlach

Viele waren überrascht, als im Dezember 2016 die neue Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Grüne) verkündete, dass der christdemokratische Staatssekretär Henner Bunde im Amt bleiben dürfe. Das war die pragmatische Entscheidung einer Realo-Grünen. Pop wollte einen verwaltungserfahrenen und fachkompetenten Wirtschafts- und Finanzexperten an der Seite haben. Die beiden kamen gut miteinander aus. Jetzt trennen sich die Wege.

Am 12. Februar wird der Senat auf Antrag der Wirtschaftssenatorin den Christdemokraten, der unter Rot-Rot-Grün loyal seinen Dienst absolvierte, in den einstweiligen Ruhestand schicken. Das bestätigte Pop am Freitag dem Tagesspiegel. Sie dankte Bunde „für die vertrauensvolle Zusammenarbeit“, man habe sich in gutem Einvernehmen getrennt. Angesichts der Tatsache, dass die erste Hälfte der Legislaturperiode bald herum ist und die Parteien dann beginnen, auf den Wahltermin im Herbst 2021 zu schielen, will offenbar auch Pop ihren Führungsstab neu ordnen und „auf grün“ ausrichten.

Bunde war wohl mit Finanzsenator Kollatz nicht immer einig

Schließlich hat der umgängliche Bunde, der 2005 in die CDU eintrat, sein Parteibuch nie versteckt. Er begann seine Karriere 1991 als Büroleiter des Finanzsenators Elmar Pieroth (CDU) und blieb der Verwaltung als Experte für Beteiligungen und Privatisierungen unter wechselnder Führung bis 2012 als Referatsleiter erhalten. Dann holte ihn die christdemokratische Wirtschaftssenatorin Cornelia Yzer als Staatssekretär in ihren Führungsstab.

Es wird kolportiert, dass der Staatssekretär als Mitkontrolleur der landeseigenen Liegenschaften und Betriebe, aber auch zuständig für die Kontakte nach Brüssel, mit der Finanzverwaltung des Senators Matthias Kollatz (SPD) nicht immer einig war. Auch wurde Bundes Parteizugehörigkeit koalitionsintern zunehmend kritisch gesehen.

Neue Staatssekretärin ist eine Fachfrau mit gutem Ruf

Er selbst war am Freitag nicht zu sprechen. CDU und FDP kritisierten die Entscheidung von Pop. Sie opfere ihren besten Staatssekretär für parteipolitische Karriereambitionen, sagte der CDU-Fraktionschef Burkard Dregger. Die Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg bedauerten die Trennung von Bunde. „Damit verlieren die Unternehmen einen außerordentlich kompetenten Ansprechpartner im Berliner Senat.“ Fachlich und persönlich werde diese Lücke schwer zu schließen sein.

Neue Staatssekretärin soll Barbro Dreher werden, seit März 2018 Abteilungsleiterin für den Zentralen Service in der Verkehrs- und Umweltbehörde. Die Verwaltungswirtin und Haushaltsexpertin kam Mitte der 90er Jahre als Sprecherin der Finanzsenatorin Annette Fugmann-Heesing (SPD) in die Politik, später arbeitete sie für die Grünen-Fraktion, in der Parlamentsverwaltung und im Bezirksamt Pankow. Eine Fachfrau mit gutem Ruf.

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