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Als Vorbild für die neuen Wagen gilt Nordrhein-Westfalen, das den Vito ebenfalls als Streifenwagen einführte. 

© Polizei NRW

Rückkehr der Transporter: Die neuen Streifenwagen der Berliner Polizei

Berlins Polizei hatte sich von Transportern für den Streifendienst verabschiedet. Nun durften die Beamten mitreden. Die aktuellen Einsatzwagen sind ihnen zu klein.

Die örtlichen Abschnitte der Berliner Polizei bekommen neue Streifenwagen – den „Einsatzwagen Abschnitt 2020“, kurz EWA 2020. Damit kehrt die Behörde zu Transportern zurück, die weitaus mehr Platz bieten. Die seit Jahren genutzten Opel Zafira haben sich als viel zu klein herausgestellt. Beamte klagen immer wieder über Platzprobleme. Das neue Modell, ein Mercedes Vito, knüpft die Behörde wieder an frühere Jahre an, als noch VW-Busse im Einsatz waren.
Maßgeblich für das Umdenken der Behörde war auch die harte Haltung des Gesamtpersonalrates, der von einem Bündnis aus der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG), dem Berufsverband „Unabhängige“ und dem Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK) geführt wird.

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Der Gesamtpersonalrat hatte vor dem Verwaltungsgericht eine Mitsprache bei Auswahl und Gestaltung der neuen Streifenwagen im Projekt „EWA 2020“ erstritten. Denn dabei geht es auch um die Gestaltung von Arbeitsplätzen. In Workshops konnten Beamte mitreden, was sie am meisten für den täglichen Einsatz brauchen, was besser werden muss.

Beteiligt an der Anschaffung der neuen Dienstwagen war ein Bündnis aus der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG), dem Berufsverband „Unabhängige“ und dem Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK).
Beteiligt an der Anschaffung der neuen Dienstwagen war ein Bündnis aus der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG), dem Berufsverband „Unabhängige“ und dem Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK).

© Polizei NRW

Weil die Wagen zu klein waren, brauchte man faltbare Verkehrskegel

Der Opel Zafira hat sich in vielerlei Gründen aus Sicht von Beamten als weniger geeignet erwiesen. Wegen des begrenzten Platzangebots waren faltbare Verkehrskegel nötig. Bei einem Kälteeinbruch Anfang 2016 fiel die Hälfte der Fahrzeuge überraschend aus. Und weil künftig teils in den Streifenwagen auch Maschinenpistolen mitgeführt werden, gab es noch mehr Platzprobleme. Da der Zafira als überladen galt, mussten die Beamten bei Eilfahrten immer darauf achten, dass der Wagen in Kurven nicht ausbricht.

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Vorbild für die Neuanschaffung ist Nordrhein-Westfalen, das den Vito ebenfalls als Standard-Streifenwagen eingeführt hat. Er bietet weitaus mehr Platz, Polizisten können darin wie einst in den VW-Bussen Verkehrsunfälle direkt im Wagen aufnehmen, Zeugen vernehmen oder Personalien feststellen. 49 Fahrzeuge sind bestellt, zunächst soll jeder Abschnitt mindestens einen Wagen bekommen.

Die Ausschreibung war nicht ergiebig, es gab nur ein Angebot - die Polizei nahm es an und verzichtete auf eine erneute Ausschreibung. Ein Fahrzeug kostet 75.000 Euro. Die ersten Wagen sollen im Dezember geliefert werden. Es wird jedoch mit Verzögerungen infolge der Corona-Krise gerechnet.

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