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Das Rote Rathaus mit der Flagge von Berlin

© dpa/Lino Mirgeler

Rot-rot-grüner Senat: Berlins Protokollchef sucht das Weite

Der Protokollchef der Berliner Senatskanzlei tritt ab. Die einen sagen, das geschehe schlicht turnusgemäß - doch auch von einer harten Konkurrenzsituation ist die Rede.

Von Sabine Beikler

Volker Pellet ist Diplomat par excellence: Der Protokollchef der Berliner Senatskanzlei ist Zeremonienmeister für Ordensverleihungen, muss den Regierenden Bürgermeister angemessen vertreten, Staatsgäste empfangen, Smalltalk beherrschen und profunde Kenntnisse über die Herkunftsländer der Staatsgäste aufweisen können. Offenbar nicht sehr diplomatisch ging man in der Senatskanzlei mit Protokollchef Pellet um. Nach gut zweieinhalb Jahren verlässt Pellet das Rote Rathaus und kehrt ins Auswärtige Amt zurück.

Protokollchefs haben grundsätzlich eine eigenständige Position. Pellet, 55, ist Abteilungsleiter für Internationales und Protokoll. Mit Sawsan Chebli bekam er nun eine neue Vorgesetzte. Chebli kam nach zwei Jahren als Vize-Sprecherin aus dem Auswärtigen Amt und wurde in der Senatskanzlei Staatssekretärin für Bürgerschaftliches Engagement und Internationales. Letzteres war zuvor nicht in der Verantwortung eines Staatssekretärs angesiedelt.

Schaffung einer Konkurrenzsituation "wie seit Jahrzehnten nicht"

Mit dem neuen Zuschnitt Internationales aber erhielt Chebli auch die Zuständigkeit für das Protokoll. Zwischen Chebli und Pellet sei es „automatisch zu einer Konkurrenzsituation wie schon seit Jahrzehnten nicht mehr in der Senatskanzlei“ gekommen, wie man im Roten Rathaus hörte. Das hätte auch der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) wissen müssen, hieß es. Denn: Wer nimmt künftig an offiziellen Terminen mit dem Regierenden teil? Chebli oder Pellet?

Seit 1993 ist Pellet im diplomatischen Dienst: Er war unter anderem in der Ständigen Vertretung bei den Vereinten Nationen in New York tätig, stellvertretender Botschafter in Havanna, vier Jahre im Bundeskanzleramt, einer der Sprecher des damaligen Grünen-Außenministers Joschka Fischer und vor seinem Wechsel ins Rote Rathaus im Auswärtigen Amt für das Immobilienmanagement im Ausland verantwortlich.

Bis zu seiner Rückkehr ins Auswärtige Amt werde Pellet „seine Aufgaben in gewohnter und geschätzter Weise“ wahrnehmen, sagte Senatssprecherin Claudia Sünder. Die Rückkehr im Sommer geschehe „turnusgemäß“ nach zweieinhalb Jahren und entspreche der jahrelangen Praxis, seit ein Austausch mit Beamten des Auswärtigen Amtes zur zeitlich befristeten Besetzung des Protokollchef-Postens existiere. „Gemeinsam mit dem Auswärtigen Amt“ werde nach einem Nachfolger gesucht. In der Regel unterbreitet das Auswärtige Amt einen Personalvorschlag.

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