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Die Mehrwegbecher sind nur ein Bestandteil der „Zero Waste City"-Strategie.

© picture alliance/dpa

Regine Günther will Müll reduzieren: Pfandsystem für Kaffeebecher in Bahnhöfen

Auf ausgewählten Berliner Bahnhöfen soll probeweise ein Pfandsystem für To-Go-Becher eingeführt werden. Umweltsenatorin Günther plant eine „Zero Waste City“.

170 Millionen Einwegbecher werden nach Angabe der Senatsverwaltung für Umwelt in Berlin jedes Jahr ausgegeben und nach einmaliger Benutzung weggeworfen. Das macht 20 000 Becher pro Stunde, mehr als 330 pro Minute. Um den nicht zuletzt dadurch wachsenden Müllbergen in der Stadt etwas entgegenzusetzen, hat Umweltsenatorin Regine Günther (Grüne) ein neues Konzept entwickelt.

Künftig soll an ausgewählten Berliner S- und U-Bahnhöfen ein Mehrwegbechersystem eingeführt werden. Die Becher sollen an Verkaufsständen oder Kiosken auf den Bahnsteigen gekauft und nach Gebrauch gegen Pfand wieder abgegeben werden können. Die Fahrgäste sollen so Müll sparen und können zudem darauf verzichten, ihren eigenen Mehrwegbecher ständig mit sich herumzutragen.

Eingeführt werden soll das System probeweise auf der Berliner Stadtbahn zwischen den Bahnhöfen Ostkreuz und Westkreuz sowie auf der kompletten Länge der U-Bahnlinie 2 zwischen den Bahnhöfen Pankow und Ruhleben. Das erklärte Günther am Dienstag im Anschluss an die Sitzung des rot-rot-grünen Senats im Roten Rathaus.

Der Senat hatte zuvor eine Vorlage Günthers zur Abfallvermeidung beschlossen. Die Einführung des Mehrwegbechersystems ist nur ein Bestandteil der darin formulierten Strategie auf dem Weg zur „Zero Waste City“. Weitere Vorhaben sind die Einrichtung von „Kaufhäusern der Zukunft“, die qualitativ hochwertige Gebrauchtwaren anbieten sollen, sowie die Reduzierung von Speiseabfällen in der Gastronomie.

Hygienische Standards könnten zum Problem werden

Einziges Problem an der geplanten Einführung der Mehrwegbecher auf Berliner Bahnhöfen: Aufgrund fehlender Wasseranschlüsse fehlen vor Ort Möglichkeiten, zurückgegebene Becher zu reinigen. „Da gibt es hohe hygienische Standards, die eingehalten werden müssen“, erklärte Günther und präsentierte eine Lösung. Künftig soll es einen „Hol- und Bringdienst“ für benutzte und gereinigte Becher geben, die dann entweder von den Bahnhöfen weg oder zu den Verkaufsständen hin transportiert werden sollen.

Wo genau die Becher gereinigt werden sollen, verriet Günther zwar nicht. Die Senatorin kündigte aber an, der Transport solle mit Hilfe von Lastenfahrrädern organisiert werden, um die Umwelt nicht zusätzlich zu belasten. Nähere Informationen sollen Ende November bereitgestellt werden.

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