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Blick in einen Recyclinghof der BSR.

© Doris Spiekermann-Klaas

Recyclinghöfe in Berlin geschlossen: Warnstreiks bei BSR und Wasserbetrieben am Freitag

Verdi ruft die Mitarbeiter von Stadtreinigung und Wasserbetrieben am Freitag zum Warnstreik auf. Die Recyclinghöfe bleiben wohl geschlossen, Mülltonnen werden nicht geleert.

Ihren Sperrmüll werden die Berliner am Freitag bei den Recyclinghöfen der Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR) vermutlich nicht los. Denn die Gewerkschaft Verdi hat die Beschäftigten der BSR und der Berliner Wasserbetriebe (BWB) zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen. Nach zwei erfolglosen Verhandlungsrunden für die 2,4 Millionen Beschäftigten von Bund und Kommunen und vor den nächsten Gesprächen Ende kommender Woche in Potsdam will Verdi damit den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen. Für neun Uhr am Freitag hat Verdi zudem eine Kundgebung am Molkenmarkt in Mitte angekündigt.

Der Warnstreik werde am Freitag sämtliche Bereiche von Stadtreinigung und Wasserbetriebe betreffen. Das teilte Ellen Naumann, zuständige Fachbereichsleiterin von Verdi für Vera- und Entsorgung in Berlin und Brandenburg, mit. Die Berliner müssten damit rechnen, dass die Mülltonnen nicht geleert werden, die Recyclinghöfe geschlossen sind und auch keine Straßenreinigung erfolge.

Das Wasser werde aber nicht abgesperrt, sagte Verdi-Sprecher Andreas Splanemann. „Es geht nicht darum, alles lahm zu legen, das Wasser abzudrehen und Müllberge zu erzeugen, sondern es geht um ein politisches Signal. Wasserversorgung und Abwasserentsorgung seien nicht eingeschränkt, allerdings würden andere Dienstleistungen wie die Servicehotline nicht erreichbar sein. Für die kommende Woche sind laut Gewerkschaft weitere Aktionen geplant.

Verdi fordert in der laufenden Tarifrunde Gehaltserhöhungen von sechs Prozent, mindestens aber 200 Euro monatlich. Außerdem fordert die Gewerkschaft die Erhöhung der Vergütung von Auszubildenden um 100 Euro. Auch soll es für sie Regelungen zur Übernahme geben und sie sollen die gleiche Zahl an Urlaubstagen wie die Beschäftigten bekommen.

Beim Warnstreik vor zwei Wochen türmte sich der Müll vor den Recyclinghöfen

Der Kommunale Arbeitgeberverband Berlin hatte die Forderungen als zu hoch abgelehnt. „Wer gutes Personal will, der muss dies auch durch ordentliche Tariferhöhungen deutlich machen“, sagte Ellen Naumann von Verdi. Bei den Verhandlungen geht es um die Beschäftigten einiger Landesbetriebe wie BSR, Wasserbetriebe, Bäderbetriebe und Kliniken. Für Beschäftigte der Senatsverwaltung und der Bezirke gilt ein Landestarif.

Bereits vor zwei Wochen waren wegen eines Warnstreiks alle 15 Recyclinghöfe geschlossen. Die Berliner kippten ihren Müll einfach vor den Höfen ab, der meiste Müll – Technik, Farbe, Möbel – türmte sich laut BSR vor dem Recyclinghof in der Behmstraße in Prenzlauer Berg.

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