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Demonstranten an der Ecke Reinhardtstraße/Friedrichstraße.

© Jörg Carstensen/dpa

Rechter Protest wird radikaler: "Ein Baum, ein Strick, ein Pressegenick!"

Zum zweiten Mal demonstriert das rechtsextreme Bündnis „Wir für Deutschland“ am Tag der Deutschen Einheit. Es sind auch viele Reichsbürger und Neonazis dabei.

„Ein Baum, ein Strick, ein Pressegenick!“ Das ist nur einer der Sprüche, die am Donnerstagmittag durch Mitte schallten. Der Verein „Wir für Deutschland“ hatte am Tag der Deutschen Einheit zur Demo aufgerufen. Angemeldet waren 5000 Menschen. Es kamen zwar deutlich weniger: Ungefähr 1700 zogen zu Höchstzeiten durch Mitte, wie die Polizei am Freitag bilanzierte.

Die Demonstration fiel aber deutlich radikaler und aggressiver aus als im vergangenen Jahr (unseren Liveblog zum Nachlesen finden Sie hier). Unter den Teilnehmern mischten sich Reichsbürger und Hooligan-Gruppen mit Rechtsextremen und Neonazis wie der NPD-Jugendorganisation JN, der Gruppe „Soldiers of Odin“ und der „Bruderschaft Deutschland“.

Mehrmals griffen die Rechtsextremen Pressevertreter an und versuchten, auf die Seite der Gegendemonstranten zu gelangen. Die Polizei nahm entlang des Demozuges 36 Personen fest und leitete 46 Strafermittlungsverfahren ein – unter anderem wegen Zeigens verfassungsfeindlicher Symbole. Zudem seien Messer und andere Nahkampfwaffen sichergestellt worden, teilte die Polizei mit.

An vielen Kreuzungen entlang der Strecke fanden kleine Gegendemonstrationen statt. Blockadeversuche gegen die rechte Demo scheiterten jedoch. Die Polizei verhinderte Zusammenstöße der beiden Gruppen. Beim größten Gegenprotest an der Friedrichsstraße zählten die Beamten 700 Teilnehmer. Ein Grund für die schwach besuchte Gegendemo könnte die Mietendemo gewesen sein, die zur gleichen Zeit am Alexanderplatz startete.

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