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Berlins Schüler tun sich schwer, wenn es um das Schreiben geht.

© dpa

Reaktion auf schlechte Leistungen: Berlins Grundschüler bekommen mehr Deutschunterricht

"Schule weiterentwickeln - Lernergebnisse steigern": Unter dieser Devise will Berlins Schulsenatorin den Deutsch- und Mathematikunterricht stärken.

Trotz des gravierenden Lehrermangels will Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) den Unterricht an den Grundschulen ausweiten. Nach Informationen des Tagesspiegels ist geplant, dass es von Klasse 1 bis 4 mehr Deutschstunden geben soll. Damit folgt Berlin dem Hamburger Beispiel – allerdings mit einigen Jahren Verspätung. Bislang hat Berlin bundesweit die wenigsten Unterrichtstunden in den ersten Klassenstufen.

Ausgangspunkt der Reform, die Scheeres an diesem Mittwoch unter der Devise "Schule weiterentwickeln - Lernergebnisse steigern" erläutern will, sind die sehr schwachen Leistungen, die Berlins Schüler bei den bundesweiten Vergleichsarbeiten zeigen: Über ein Drittel scheitert regelmäßig an den Mindeststandards beim Lesen und Verstehen. In der Orthographie waren es zuletzt sogar rund 50 Prozent.

Hamburg dient als Vorbild

Auch um die Mathematik soll es am Mittwoch gehen. Hier sind zwar keine zusätzlichen Stunden geplant, aber es soll von den Kitas an mehr auf die Herausbildung des mathematischen Verständnisses geachtet werden. Dies hatte sich, wie berichtet, bereits abgezeichnet, da es den Empfehlungen entspricht, die die Hamburger Bildungsbehörde von der Universität Kiel erhalten hatte.

Dass Berlin sich so nah an Hamburg orientiert, hat zwei Gründe: Erstens ist auch die Bildungsbehörde der Hansestadt sozialdemokratisch geführt. Und zweitens haben sich die Hamburger Schüler in den vergangenen Jahren verbessert.

Daher will Scheeres noch eine weitere Hamburger Besonderheit übernehmen: Die jährliche Leistungsdiagnostik, die den Lehrern einen besseren Überblick über die Entwicklung jedes einzelnen Kindes vermitteln soll. Weitere Verbesserungen sollen durch Schulverträge erzielt werden und dadurch, dass Schulen und Schulaufsicht die Indikatoren wie die Abbrecherquoten im Blick behalten.

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