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SPD-Spitzenkandidatin kurz nach der Verkündung der ersten Wahlprognose der Abgeordnetenhauswahl Berlin.

© Leon Kuegeler/REUTERS

Reaktion auf die Berlin-Wahl: Frau Giffey, welcher Ihrer Mitbewerber hat Sie als erstes angerufen?

SPD und Grüne liefern sich bei der Berlin-Wahl ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Wie blickt die SPD-Spitzenkandidatin auf die ersten Prognosen? Ein Interview.

Welcher ihrer Mitbewerber hat Sie als erstes angerufen Frau Giffey?
Es gab noch keinen Anruf. Es sind gerade noch alle mit sich selbst beschäftigt.

Was würden Sie als Regierende Bürgermeisterin als allererstes angehen?
Es ist ganz klar, was die große soziale Frage unserer Stadt ist. Das ist das bezahlbare Wohnen. Wir habe 0,8 Prozent Leerstand in der Stadt, das ist viel zu wenig. Wir müssen den Neubau in der Stadt voranbringen und zwar in einem Bündnis aus den städtischen Gesellschaften, aus Genossenschaften, aber auch mit den Privaten. Ich halte Enteignung nach wie vor nicht für den richtigen Weg, dadurch entsteht keine einzige neue Wohnung. Ich möchte gerne ein starkes Bündnis für bezahlbaren Wohnraum.

[Bei der Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus liegen sich SPD und Grüne dicht beieinander. Lesen Sie hier alle Ergebnisse zur Berlin-Wahl.]

Rot-Rot-Grün in Berlin, war das eine gute Koalition?
Es ist viel bewegt worden in der Stadt und wir sehen auch, dass es noch Dinge gibt, die noch offen sind. Einfach weiter machen kann auch nicht die Antwort auf die Zukunftsfrage unserer Stadt sein.

Wir stehen vor den Herausforderungen nach der Pandemie, wir haben die große soziale Frage des bezahlbaren Wohnens und wir müssen uns natürlich darum kümmern, dass diese Stadt klimafreundlicher wird - und zwar alle Parteien. Das hat nicht eine für sich gepachtet.

Sie könnten auch sagen, wir vollenden, was wir als Rot-Rot-Grün begonnen haben.
Ich bin stolz, dass die SPD ein klares, pragmatisches Programm gemacht hat, das weiter in die Mitte rückt. Das war auch mein Wunsch. Wir wollen bezahlbaren Wohnraum und gute Bildung. Wir wollen aber auch eine starke Wirtschaft in dieser Stadt. Da hilft eben nicht Konfrontation, sondern Kooperation. Davon bin ich sehr überzeugt. Und auch das Thema Sicherheit und Ordnung in der Stadt. Und eine funktionierende Verwaltung. Da hat man heute am Wahlabend in Berlin leider wieder sehen müssen, dass da noch nicht alles ganz optimal ist.

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