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Foto von der Loveparade 1997. Bis 2006 zog die Techno-Parade jährlich durch Berlin. Viel nackte Haut gehörte immer dazu.

© imago/Rüttimann

Update

Techno-Demo „Rave the Planet“: Loveparade-Nachfolger zieht am Samstag durch Berlin – das ist die Route

Mit neuem Namen will Loveparade-Gründer Dr. Motte 25.000 Menschen zu Techno auf die Straße bringen. Alle Infos zu Streckenplanung, Hintergrund und Kritik.

Diesen Samstag soll in Berlin unter dem Titel „Rave the Planet“ die „neue Loveparade“ als politischer Demonstrationszug stattfinden. Initiator ist Loveparade-Gründer und DJ Dr. Motte.

Die Rechte für den alten Namen des Techno-Umzugs liegen allerdings seit 2006 bei Rainer Schaller, der ihn ab diesem Zeitpunkt veranstaltete.

Bei der letzten Loveparade im Jahr 2010 in Duisburg starben 21 Menschen nach einer Massenpanik.

Unter neuem Namen soll nun der Rave nach fast 20 Jahren wieder mit verschiedenen Trucks, auf denen elektronische Musik gespielt wird, durch Berlin ziehen.

Die Route soll von 14 bis 22 Uhr vom Kurfürstendamm durch die City-West, über den Potsdamer Platz bis zur Siegessäule am Großen Stern führen.

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Das ist die aktuelle Streckenplanung für „Rave the Planet“ am 9. Juli:

  • U-Bhf. Uhlandstraße
  • Kurfürstendamm
  • Tauentzienstraße
  • Kleiststraße
  • Nollendorfplatz
  • Bülowstraße
  • Potsdamer Straße
  • Potsdamer Platz
  • Ebertstraße
  • Platz des 18. März
  • Straße des 17. Juni
  • Großer Stern/ Siegessäule (Endpunkt)

Nach Angaben der Verkehrsinformationszentrale kommt es entlang der Strecke zu Straßensperrungen. Die Straße des 17. Juni ist etwa bereits ab Samstag ab 4 Uhr bis nachts zwischen Großer Stern und Brandenburger Tor gesperrt. Auch am Kurfürstendamm müssen Autofahrer bereits vor Beginn der Techno-Demo mit Straßensperrungen rechnen.

Angemeldet sind laut Polizei 25.000 Teilnehmende. Ursprünglich sollte die Veranstaltung im Juli 2021 stattfinden, musste aber coronabedingt abgesagt werden.

Die politische Forderung von „Rave the Planet“ - veranstaltet wird die Demo von der durch Dr. Motte gegründeten gleichnamigen gemeinnützigen Organisation - ist in erster Linie „Anerkennung und Erhalt der elektronischen Tanzmusikkultur als kulturelle Leistung“.

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Die Organisation setzt sich unter anderem dafür ein, dass „Technokultur in Berlin“ als Immaterielles Kulturerbe der UNESCO anerkannt wird, sowie der „Tag der elektronischen Tanzmusikkultur“ als neuer, gesetzlicher Feiertag eingeführt wird, der jährlich am zweiten Samstag im Juli (der traditionelle Tag der Loveparade) stattfinden soll.

Als Dr. Motte Anfang 2020 sein neues Projekt und das Vorhaben, eine neue Loveparade nach Berlin zu bringen, vorstellte, gab es Kritik von linken Clubinitiativen. Unter anderem kritisierte "Reclaim Club Culture", die 2018 die Großdemonstration "AfD wegbassen" mitveranstaltet hatten, Mottes "diffuse politischen Ziele" und die Kommerzialisierung. Dr. Motte hatte in der Mall of Berlin eine Miniatur-Loveparade-Installation ausgestellt und damit für Spenden geworben.

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Dr. Motte rief die Loveparade 1989 ins Leben, damals tanzten unter dem Motto „Friede, Freude, Eierkuchen“ 150 Raver durch Berlin. Innerhalb weniger Jahre entwickelte sie sich zu einer Millionenveranstaltung, die jedoch seit 2007 nicht mehr in Berlin, sondern im Ruhrgebiet stattfand.

Auch „Zug der Liebe“ findet wieder statt

Einen weiteren Demo-Rave soll es im östlicheren Teil der Stadt am 27. August geben. Von 13 bis 22 Uhr zieht der „Zug der Liebe“ vom Mauerpark übers Frankfurter Tor und den Alexanderplatz bis zum Moritzplatz.

Angemeldet sind laut Polizei 15.000 Teilnehmende. Der Zug der Liebe wird seit 2015 organisiert vom gleichnamigen Verein. Unterstützer sind neben Akteuren der Clubszene Vereine wie Tierheim Berlin und Seawatch.

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