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Alltagsdiskriminierungen gibt es für Homo-, Bi- und Transsexuelle immer noch viele.

© Wolfgang Kumm/dpa

Twittern über LGBT-Feindlichkeit: #MeQueer dokumentiert die Alltagsdiskriminierung queerer Menschen

"Früher hätte man Dich vergast": Unter #MeQueer twittern lesbische, schwule, bisexuelle und trans Menschen über die Alltagsdiskriminierungen, die sie in Deutschland erleben.

Erst gab es #MeToo, dann #MeTwo - und jetzt kommt #MeQueer. Unter diesem Hashtag twittern gerade lesbische, schwule, bisexuelle und trans Menschen über ihre Diskriminierungserfahrungen. Wie schon bei den Twitter-Debatten zu Sexismus und Rassismus teilen User*innen ihre persönlichen Erlebnisse mit Alltagsanfeindungen.

Da ist zum Beispiel der Jugendliche, der mit einem Regenbogen-Shirt durch Berlin läuft, als ihm ein Rentner zuruft: „Als wir noch jung waren, hätten wir Dich glücklicherweise noch vergasen können“. Oder die Frau, die mit ihrer Freundin von einem Mann in einer Kneipe angebaggert wird, ihn erst abweisen, und dann auf der Straße von ihm körperlich attackiert werden. Oder eine Userin, die gezwungen wurde, sich von Priestern „den bösen Geist austreiben zu lassen“.

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Solche körperlichen und psychischen Übergriffe sind unter #MeQueer Dutzende zu nachzulesen: Krasse Diskriminierungen, die in offenen Hass und Gewalt umschlagen. Genauso gehören zu den Alltagserfahrungen aber auch subtilere Beleidigungen - und immer wieder Episoden, in denen Bekannte, Freundinnen und Freunde, Verwandte und Kolleginnen und Kollegen die sexuelle und geschlechtliche Identität infrage stellen.

Eine Kaleidoskop der ganz gewöhnlichen Homo-, Bi- und Transfeindlichkeit — für die Betroffenen jedesmal ein Stich ins Herz.

„Hä, Du hast Deinen Freund schon seit x Jahren, wieso solltest Du da bi sein“, hörte eine. „Schade, Du bist doch viel zu hübsch, um schwul zu sein“, sagt die Tante. „Warum hast Du nicht dagegen getan, als Du gemerkt hast, dass Du schwul bist“, bekommt ein User als Reaktion auf sein Coming Out.

Im Alltag ist es nicht immer normal, queer zu sein und akzeptiert zu werden

Ein Chef ist sichtlich erleichtert, als er hört, dass seine Mitarbeiterin lesbisch ist: „Gottseidank, dann kann (beim Kinderkriegen) ja nix passieren.“ Dass er damit seiner Mitarbeiterin unterstellt, Lesben könnten keine Kinder bekommen, ist ihm dabei wohl entgangen.

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Geschichten, die deutlich machen: Deutschland mag zwar bei der rechtlichen Gleichstellung weit vorangekommen sein. Aber im täglichen Leben ist es eben doch nicht immer normal, queer zu sein und so akzeptiert zu werden wie man ist. „Jemandem zu sagen, dass ich queer bin, heißt jedesmal: abwägen/in Kauf nehmen, dass die Person ablehnend reagiert oder mich dafür angreifen könnte. Ist da ein Abhängigkeitsverhältnis, lass ichs lieber", twittert der Journalist und Autor Stefan Mesch, der eine Liste mit hundert besonders bemerkenswerten Tweets zu #MeQueer zusammengestellt hat.

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Bedrückend etwa, dass es keineswegs selbstverständlich ist, sich in der Öffentlichkeit mit der Freundin oder dem Freund zu zeigen. „#MeQueer - wenn das Schönste auf der Welt - ein Kuss, eine Umarmung, eine Zärtlichkeit - in der Öffentlichkeit Überwindung kostet“, twittert der grüne Bundestagsabgeordnete Sven Lehmann. Das sind Gedanken, die sich Heterosexuelle nie machen dürften, wenn sie ihre/n Partner/in auf der Straße küssen oder Hand in Hand gehen wollen.

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Die Schule ist ein besonderer Angstraum für queere Menschen, was sie oft noch Jahre später verfolgt. Sei es, weil sie gemobbt werden, oder weil LGBTI-Themen schlicht nicht vorkommen. Die eigene Identität wird so unsichtbar und unsagbar gemacht, und das in einer Lebensphase, die ohnehin von Selbstzweifeln geprägt ist. Der Schulabschluss wird da oft auch als Befreiung empfunden. „Wir hatten keine geouteten, queeren Schüler an der Schule. 2 Wochen nach dem Abi: 6 Schülerinnen und Schüler geoutet“, schreibt jemand.

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Der erste, der zu #MeQueer getwittert hat, war vor knapp zwei Tagen der Autor Hartmut Schrewe. Er sei "dankbar" für die Hashtags #Metoo und #Metwo gewesen, habe es als großzügig empfunden, dass andere Menschen ihre Diskriminierungserfahrungen mit teilen, er lesen und lernen "mich auch ertappt fühlen" durfte, sagt Schrewe.

Für die Weiterentwicklung einer offenen Gesellschaft hält er es besonders wichtig, die Welt auch durch die Augen der "Anderen" zu sehen: "Dafür müssen die ,Anderen' auch den Einblick gewähren."

Schrewe dachte, es gebe doch ganz bestimmt auch einen Hashtag #MeQueer, an dem er sich beteiligen können. "Aber den gab es nicht. Es geht mir nicht um die Hater, die nun erwartungsgemäß wieder aus ihren Löchern kriechen, aber wenn die Erfahrungen all dieser queeren Menschen zum Nachdenken anregen, wo mensch vielleicht selbst diskriminiert, ohne es zu merken, dann ist das schon ein Erfolg", sagt Schrewe.

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Nun gehört es zu Queerness seit jeher dazu, sich auch mit Stolz, Witz und Schlagfertigkeit gegen Vorurteile und Vorhaltungen zu wehren.

Das ist ebenfalls in den Tweets zu spüren: „Beim HNO-Arzt werde ich, weil ich trans bin, gefragt, welche Operationen ich habe machen lassen. Ich antworte: ‚Das ist meine echte Nase‘. Arzt ist eingeschnappt“.

Man kann nur hoffen, dass der Arzt danach auch angefangen hat nachzudenken.

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