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Keiras Mitschüler hatte die Tat offenbar geplant.

© Paul Zinken/dpa

Prozess in Berlin: Mordfall Keira: Urteil gegen 15-jährigen Mitschüler erwartet

Anfang März soll ein 15-Jähriger in Berlin seine Mitschülerin Keira getötet haben. Die Staatsanwaltschaft fordert eine hohe Strafe wegen Mordes.

Ein 15-jähriger Berliner soll für den gewaltsamen Tod seiner 14-jährigen Mitschülerin Keira G. auf Antrag der Staatsanwaltschaft für neun Jahre und zehn Monate ins Gefängnis. Die Anklage habe in dem Prozess unter Ausschluss der Öffentlichkeit eine Verurteilung wegen Mordes beantragt, sagte eine Gerichtssprecherin am Mittwoch. Die Staatsanwaltschaft geht demnach von Mordlust als Motiv aus.

Die Verteidigung beantragte nach Gerichtsangaben vor der Jugendkammer, den Schüler wegen Totschlags in einem minderschweren Fall zu höchstens sechs Jahren Freiheitsstrafe zu verurteilen. Das Urteil wird für Donnerstagvormittag erwartet.

Keira G. war Anfang März von ihrer Mutter mit zahlreichen Stichwunden in der gemeinsamen Wohnung im Ostberliner Ortsteil Alt-Hohenschönhausen gefunden worden. Trotz sofortiger Wiederbelebungsmaßnahmen erlag die Jugendliche ihren schweren Verletzungen. Der wenige Tage später als Verdächtiger ermittelte 15-Jährige gestand die Tötung im Gespräch mit der Polizei, äußerte sich aber nicht zum Motiv.

In zwölf Verhandlungstagen versuchte die Jugendkammer unter Richterin Regina Alex die schockierende Tat aufzuklären. Medienberichten zufolge waren Opfer und Angeklagter befreundet und pflegten eine Zeit lang einen engen Kontakt. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der Junge die Tat geplant hat. Der Opferbeauftragter des Landes Berlin, Roland Weber, hatte die Familien beider Jugendlichen als intakt beschrieben. (AFP)

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