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Trügerischre Idylle? Während sich viele Besucher an den Tieren auf der Grünen Woche erfreuen, prangern andere die Bedingungen der Massentierhaltung an.

© dpa

Proteste gegen qualvolle Massentierhaltung: Tierschützer stören Grüne Woche

Alle Jahre wieder: Mehrere Aktivisten des Deutschen Tierschutzbüros störten am Freitag den Presserundgang zur Eröffnung der Grünen Woche. Sicherheitskräfte führten sie ab.

Von Sandra Dassler

Mehrere Aktivisten des Deutschen Tierschutzbüros nutzten am Freitag den Presserundgang zur Eröffnung der Grünen Woche für Proteste gegen die qualvollen Bedingungen der Massentierhaltung. Vor Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) entrollten sie Plakate mit der Aufschrift „Stoppt Massentierhaltung“. Die Polizei und Sicherheitskräfte drängten die Tierschützer ab. Ähnliche Veranstaltungen hatte es bereits in den vergangenen Jahren gegeben.

"Es wäre besser, sie würden unsere zahlreichen Foren, bei denen durchaus auch kontrovers diskutiert wird, für eine konstruktive Auseinandersetzung nutzen", sagte der Pressesprecher der Grünen Woche, Wolfgang Rogall, dem Tagesspiegel: "Da wird durchaus kritisch auch über Themen wie Massentierhaltung gestritten."

Ferkel werden brutal getötet

Vom Deutschen Tierschutzbüro hieß es zur Begründung der Proteste, dass noch immer Ferkel in Mastanlagen aus rein ökonomischen Gründen brutal getötet würden. Wie jüngst aufdeckte wurde, werde den jungen Tieren nach einem betäubenden Schlag auf den Kopf zusätzlich die Kehle durchgeschnitten. Doch dieses Vorgehen führe oft nicht zum schnellen Tod. Vermutlich Millionen schwache und unterentwickelte Ferkel erlitten dieses grauenvolle Ende, da eine individuelle Aufzucht zu aufwendig sei. „Das aktuelle Agrarsystem ist kein Zukunftsmodell, die Risiken für Mensch, Umwelt und Tier sind einfach zu groß“, sagte Jan Peifer Gründer des Deutschen Tierschutzbüros.

Demonstration am Sonnabend

Aus diesem Grund würden am Sonnabend in Berlin Tausende Menschen auf die Straße gehen und gegen dieses System demonstrieren. Landwirte, Verbraucherschützer sowie Natur- und Tierschützer werden mit dieser Aktion unter dem Motto "Wir haben es satt" zum sechsten Mal auf die gravierenden Missstände in der heutigen Agrarwirtschaft aufmerksam machen.

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