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Aufgereihte Taxis vor dem Olympiastadion. Von hier startet die Demo.

© Ronja Ringelstein

Update

Protest gegen Uber und Co: Taxifahrer legen Berliner Westen lahm

Auch heute demonstrieren die Taxi-Fahrer wieder gegen Anbieter wie Uber - mit einer Fahrt vom Olympiastadion bis zum Flughafen Tegel.

Von Ronja Ringelstein

Eine Protestfahrt mit mehreren hundert Taxis hat am Dienstag zu langen Staus im Berliner Westen geführt. Taxi-Unternehmer warnten, der Flughafen Tegel werde in Kürze nicht mehr erreichbar sein. Zunächst fuhr der Korso vom Olympiastadion über den Kurfürstendamm zum Tiergarten. Von dort sollte es Richtung Flughafen gehen.

Von den Staus ist auch der Busverkehr betroffen, wie die Verkehrsverwaltung mitteilte. Fahrgästen wurde empfohlen, auf U-Bahn und S-Bahn umzusteigen - mit denen es jedoch keine direkte Verbindung zum Flughafen Tegel gibt.

Dauerhupen gegen Uber

Losgegangenen war der Protest am Olympiastadion: Taxi an Taxi reihten sich hier auf - und pünktlich um 12 Uhr setzte sich der Zug der Taxis langsam Richtung Olympische Straße unter Dauerhupen in Bewegung. Von hier aus wollen die Taxifahrer zum Saatwinkler Damm fahren und streiken. Sie protestieren mit der Aktion gegen den Plan des Verkehrsministeriums, es Anbietern wie Uber auf dem Personenbeförderungsmarkt leichter zu machen.

„Wir wollen, dass die Politik das Taxigewerbe besser schützt und die Novellierung vom Personenbeförderungsgesetz fair abläuft“, sagt Heso Welat. Er hat die Demo organisiert, hoffte auf 700 Teilnehmer - und zeigte sich später zufrieden, hunderte Taxifahrer waren dem Aufruf zur Sternfahrt gefolgt.

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Es ärgert ihn, dass es hieße, die Mietwagen von Anbietern wie Uber und Freenow seien günstiger als Taxen. „Das stimmt nicht. Da wird jetzt Geld reingepumpt, bis wir vom Markt sind und wenn die Taxen weg sind, werden sie teurer und teurer werden.“

„Wir haben gegen Uber drei Gerichtsurteile. Wo bleiben die Kontrollen?“ Protest der Taxi-Fahrer gegen Pläne des Verkehrsministeriums.
„Wir haben gegen Uber drei Gerichtsurteile. Wo bleiben die Kontrollen?“ Protest der Taxi-Fahrer gegen Pläne des Verkehrsministeriums.

© Ronja Ringelstein

Außerdem seien die dynamischen Fahrpreise von den anderen Anbietern - sie variieren je nach Wetterlage und Nachfrage - unsozial. Der Durchschnittspreis liege dadurch etwa beim Taxipreis.

Bereits vor zwei Wochen hatte es eine Protestfahrt der Taxis in Berlin gegeben, die Verkehrsbehinderungen ausgelöst hatte. Auch bei dieser Demo, die unter dem Motto „Stoppt den Angriff auf das Taxigewerbe“ steht, sind erheblich Behinderungen möglich. (mit dpa)

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