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Protest bei der Spreeinsel am Eröffnungstag vom Humboldt Forum in Berlin Mitte.

© Nicolas Lepartz

Protest am Eröffnungstag: Demo gegen das Humboldt Forum in Berlin

Vor der Eröffnungsfeier für das rekonstruierte Berliner Schloss gab es Proteste gegen den Neubau. Es ging um Raubkunst und Menschenknochen.

Der Verein „Decolonize Berlin“ demonstriert am Mittwochmittag gegen die Eröffnung des Humboldt Forums. Unter dem Motto „Defund the Humboldt Forum“ protestieren bisher etwa 100 Personen lautstark gegen das neue „Universalmuseum“ am Lustgarten in Mitte.

Sie kritisieren die Zurschaustellung von kolonialem Raubgut und rufen dabei immer wieder „Defund the Humboldt Forum“. Teilweise klopfen Teilnehmer:innen auch auf Pfannen.

Eine Performance-Künstlerin auf der Demo am Lustgarten in Berlin-Mitte.
Eine Performance-Künstlerin auf der Demo am Lustgarten in Berlin-Mitte.

© Anna Thewalt

Tahir Della, einer der Demo-Veranstalter, erklärte, man verlange die Rückgabe aller Objekte, die im kolonialen Kontext nach Berlin gekommen seien.

Außerdem fordere das Bündnis „Decolonize Berlin“ einen transparenten Prozess, welche Objekte sich im Besitz der Museumssammlungen in Berlin befänden. Alle Objekte müssten untersucht und zur Rückgabe angeboten werden.

Auch für menschlichen Gebeine müssten Lösungen gefunden werden, „die die Herkunftsländer zufriedenstellen“, sagte Della. „Das Beispiel mit den Benin-Bronzen hat gezeigt, dass man am Ende des Tages nur zu Ergebnissen kommt, die für die Betroffenen nicht zufriedenstellend sind.“

Protestplakat vor dem Humboldt Forum am Tag der Eröffnung.
Protestplakat vor dem Humboldt Forum am Tag der Eröffnung.

© Anna Thewalt

Denn die Vertreter Nigerias hätten scharf kritisiert, dass von einer substanziellen Rückgabe gesprochen wurde, anstatt die Rückgabe aller Objekte anzubieten. Stattdessen wolle man die Teile behalten, um sie hier im Humboldt Forum auszustellen.

Bereits im Vorfeld gab es regelmäßig Kritik am jahrelangen Bauprojekt wegen wegen u.a. „unverantwortlichem Umgang“ mit dem kolonialem Erbe Deutschlands.

Nicolas Lepartz

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