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Der lettische Dirigent Mariss Jansons erhält einen Opus Klassik für sein Lebenswerk.

© Hans Punz

Preisverleihung am Sonntag: „Opus Klassik“ zeichnet 46 Musiker aus

Am Sonntag wird der „Opus Klassik“ verliehen. Der Sendeplatz entstand durch das Ende des „Echo“.

Wunder geschehen. Deshalb findet am 13. Oktober im Konzerthaus am Gendarmenmarkt schon zum zweiten Mal der „Opus Klassik“ statt, eine Preisverleihung, die wie der Phoenix aus der Asche aus den Trümmern des an zwei Rappern zugrunde gegangenen „Echo“ emporgestiegen ist.

Im vergangenen Jahr ging es darum, den Fernsehplatz, der sowieso reserviert war, in jedem Fall auszunutzen für die Stars der Klassik. Dass das innerhalb von wenigen Wochen möglich war, bezeichnet Burkhard Glashoff, Vorstandsmitglied im Verein zur Förderung der klassischen Musik, der den Opus veranstaltet, tatsächlich als „Wunder“. Dazu brauchte es viele engagierte Mitwirkende, die alle davon getrieben sind, der klassischen Musik auch weiterhin ein möglichst großes Publikum zu verschaffen – vor allem unter jüngeren Leuten.

Ein Jahr später gibt es inzwischen viele Ideen und Weiterentwicklungen, um den Preis zeitgemäß zu gestalten. Vor allem will man „weg vom reinen Plattenpreis“ und hin zu einer Klassikveranstaltung, die viele Bereiche umfasst, edukative Projekte ebenso wie das Konzertwesen. Die Verleihung soll auch einen Brückenschlag schaffen zu den Verlagen, den Veranstaltern, den Livekonzerten und den Komponisten.

Thomas Gottschalk moderiert

„Mehr Vielfalt, mehr Partizipation und mehr Transparenz“, lautet die Devise. Entsprechend sollen auch der Jury Vertreter unterschiedlicher Gruppen angehören, Intendanten, Journalisten, Labelmitarbeiter unter anderem. Moderiert wird der Abend von Thomas Gottschalk.

Insgesamt wird es beim Opus Klassik in diesem Jahr 45 Preisträger in 24 Kategorien geben. Auch neue Preise sind dabei, wie der für den besten Videoclip, den als Erstes „Für Elise“ von Lang Lang bekommen soll. Auch Jörg Widmann als „Komponist des Jahres“ und Benedikt Kristjansson für seine Johannespassion in Esslingen als „Innovatives Konzert des Jahres“ sind erste Gewinner in neuen Kategorien.

Auch Nachwuchskünstler werden geehrt

Die 20-jährige Flötistin Lucie Horsch und der Mundharmonikaspieler Konstantin Reinfeld zählen zu den Nachwuchskünstlern des Jahres, ebenso wie die Sängerinnen Emöke Barath und Nadine Sierra. Auch das Düsseldorfer Projekt „Singpause“, das Singen an Grundschulen fördert, wird ausgezeichnet.

In den etablierten Kategorien trifft man auf ebenfalls etablierte Künstler. Joyce DiDonato wird „Sängerin des Jahres“, Christian Gerhaher das männliche Pendant. Jonas Kaufmann gewinnt in der Kategorie „Bestseller“ und Paavo Järvi wird „Dirigent des Jahres“. Der Klarinettist Andreas Ottensamer bekommt den Preis als „Instrumentalist des Jahres“ und der Organist Ben van Oosten in der Kategorie „Solistische Einspielung“. Der lettische Dirigent Mariss Jansons schließlich darf sich über die Würdigung seines Lebenswerks freuen.

Opulent. Die Gala findet im Berliner Konzerthaus statt.
Opulent. Die Gala findet im Berliner Konzerthaus statt.

© Markus Nass

Aus 462 Nominierten musste die Jury die Preisträger heraussuchen. Damit die Begeisterung für die Klassik unter der Länge der Zeremonie nicht leidet, geben die Künstler immer wieder Kostproben ihres Könnens. Ohnehin geht es, wie Andreas Ottensamer es formuliert, nicht in erster Linie um Preise, sondern darum, die Musik selbst zu zelebrieren und gemeinsam die Projekte des zurückliegenden Jahres zu feiern.

Die Jurysprecher, Kerstin Schüssler-Bach und Michael Becker, gaben sich vorab schon mal zuversichtlich, „die beeindruckendsten Einspielungen, die talentiertesten Künstler und die ergreifendsten Konzerte ausgewählt“ zu haben.

Zu den Opus-Partnern gehört mit Idagio der erste Streamingservice für klassische Musik. Der habe die Aufnahmen der Nominierten schon gleich nach der Bekanntgabe „in verlustfreier Audioqualität“ bereitgestellt, hieß es. Für den Vorstandsvorsitzenden des Vereins zur Förderung der klassischen Musik ist es vor allem wichtig, den Künstlern „die größtmögliche Sichtbarkeit und gesellschaftliche Anerkennung ihrer Arbeit zu verschaffen“.

Um 22.15 Uhr wird die Verleihung im ZDF gezeigt.

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