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Da wieder mehr Menschen unterwegs sind, wird Einbruchsprävention wichtiger. (Symbolfoto)

© IMAGO / Panthermedia

Prävention wird jetzt wichtiger: Zahl der Einbrüche in Berlin und Brandenburg im Lockdown-Jahr zurückgegangen

In Brandenburg gab es ein Fünftel, in Berlin immerhin 10 Prozent weniger Einbrüche. Die Beratungsstelle der Polizei eröffnet nach Modernisierung jetzt wieder.

Der beste Schutz gegen Einbrüche? Zu Hause bleiben. So ging deren Zahl während der Corona-Pandemie – Homeoffice und Shutdown sei Dank – denn auch zurück: in Teilen Brandenburgs um ein Fünftel, in Berlin immerhin um etwas über zehn Prozent.

Doch nun sinken die Inzidenzen, die Temperaturen steigen, es wird gelockert. Die Menschen zieht es nach draußen, da wird Einbruchprävention umso wichtiger. Seit nunmehr einem Jahrhundert ist die Berliner Polizei aktiv in diesem Bereich, zum 100-jährigen Jubiläum eröffnete am Dienstag die Beratungsstelle Einbruchsschutz am Platz der Luftbrücke wieder, frisch modernisiert.

Ratsuchende bekommen hier Antworten auf Fragen rund um das Thema Einbruchschutz. Im vergangenen halben Jahr wurden die Räume renoviert und modernisiert, wegen der Pandemie fanden Beratungen nur telefonisch und per Mail statt.

Polizeipräsidentin Barbara Slowik führt die sinkenden Zahlen für Berlin indes nicht allein auf die Corona-Pandemie zurück: Auch das Berliner Präventionsangebot habe einen Teil zu dieser positiven Entwicklung beigetragen. Im Jahr 2019 etwa endeten 44,4 Prozent der Wohnungseinbrüche in Berlin erfolglos oder „im Versuchsstadium“, wie es die Polizei bezeichnet, 2020 sogar 46,2 Prozent.

Am 13. April 1921 wurde die Beratungsstelle Einbruchsschutz in der Polizeidirektion am Alexanderplatz eröffnet. Damit habe man den „wilhelminischen Militarismus der Polizei beenden“ und diese volksnaher gestalten wollen, sagte Jens Dobler, der Leiter der Polizeihistorischen Sammlung in Berlin. Mit der Beratungsstelle war es erstmals möglich, eine polizeiliche Einrichtung ohne Termin aufsuchen zu können.

Der Bedarf sei groß gewesen, erklärte der Historiker. Nach Ende des Ersten Weltkriegs habe sich das ganze Land in einer wirtschaftlichen und politischen Krise befunden. Die Kriminalität habe zugenommen. Die Beratungsstelle blieb dann auch während der Zeit des Nationalsozialismus erhalten. 1983 zog sie ins Polizeipräsidium am Platz der Luftbrücke um.

Dort finden die Beratungen seit 2011 in den Räumen statt, die nun von November 2020 an mit Kosten in Höhe von 36 000 Euro saniert und modernisiert wurden.

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Zu den Besonderheiten gehört ein kleines Modellhaus. Besucher:innen erfahren hier etwa, wie eine einbruchssichere Wohnungstür aussieht und welche Arten von Einbruchmeldeanlagen – besser bekannt als Alarmanlagen – es gibt. Gemeinsam mit den Berater:innen können hier Sicherheitssysteme für Wohnung oder Haus geplant werden. Dabei gehe es Polizeipräsidentin Slowik zufolge darum, „immer den aktuellsten Stand der Technik, der möglich ist, vorzuführen“.

In Brandenburg gibt es zwar keine zentrale Beratungsstelle wie in Berlin, Ratsuchende können sich aber an ihre örtliche Polizeidienststelle wenden. Auch wenn 2020 in Potsdam und Umgebung weniger eingebrochen wurde: Maik Toppel, dem Leiter der Polizeiinspektion Potsdam zufolge, widme sich seine Polizeidienststelle dieses Jahr bei ihren Präventionsangeboten schwerpunktmäßig dem „Bereich der Wohnungseinbruchsdiebstähle“. Zusätzlich sind in Brandenburg Beratungsmobile der Polizei unterwegs, um die Menschen vor Ort zu erreichen.

Die Beratungsstelle Einbruchschutz befindet sich am Platz der Luftbrücke 5 in Tempelhof und hat montags von 10 bis 18 Uhr und dienstags bis donnerstags von 8 bis 15 Uhr geöffnet. Wegen der Corona–Pandemie müssen für die Beratungen noch Termine vereinbart werden: entweder per E-Mail unter der Adresse einbruchschutz@polizei.berlin.de oder telefonisch unter 030-4664979999. Unter dieser Nummer werden auch Fragen rund um das Thema Einbruchschutz beantwortet.

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