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Eine Frau arbeitet im Homeoffice (Symbolbild).

© imago stock&people/Jochen Tack

Präsenzpflicht trotz Corona: Bezirksamt Mitte holt seine Beschäftigten zurück aus dem Homeoffice

Während die Infektionszahlen in Berlin weiter hoch sind, müssen viele Beschäftigte des Bezirksamts Mitte zurück ins Büro. Das Problem: Laptops fehlen.

Berlin befindet sich mitten im zweiten Lockdown – und die Maßnahmen gegen das Coronavirus wurden diese Woche sogar verschärft, weil die Infektionszahlen immer noch hoch sind. Gleichzeitig verschickt das Bezirksamt Mitte eine Mitteilung an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: „Grundsätzlich kommen alle Beschäftigten zur Arbeit“, steht da.

Bisher war Homeoffice die Regel. Seit 4. Januar sollen Beschäftigte wieder ins Büro kommen. Während sie also privat mit ihrer Familie nur noch eine weitere Person treffen dürfen, verlangt der Arbeitgeber Anwesenheit. Für viele sicher eine beunruhigende Vorstellung.

Doppelbelegungen von Arbeitszimmern sollen möglichst vermieden werden, schreibt das Bezirksamt. Falls doch zwei Personen in einem Büro sitzen, müssen beide eine FFP2-Maske tragen. Die werde gratis zu Verfügung gestellt.

Das Bezirksamt verteidigt die Anweisung auf Nachfrage. „Wir wollen die Dienstleistungen für die Bürgerinnen und Bürger sicherstellen“, sagt Sprecher Christian Zielke. Dazu sei es auch gar nicht nötig, dass alle wieder ins Büro kommen.

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Man stehe aber vor dem Problem, dass viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter noch keinen Arbeitslaptop haben und deshalb untätig zuhause sitzen. Nur die betreffe die neue Regelung. „Technisch voll arbeitsfähiges Personal soll überwiegend im Homeoffice arbeiten“, heißt es weiter unten im Schreiben.

Von den rund 2550 Beschäftigten des Bezirksamtes Mitte mit einem festen Büroarbeitsplatz (hinzukommen die im Außendienst) verfügen aktuell allerdings nur 285 über die Möglichkeit von zuhause zu arbeiten – durch einen festen Telearbeitsplatz oder Laptop.

Bezirksämter bekommen 5000 Laptops

Die Senatsverwaltung für Inneres will die Bezirksämter nun technisch besser ausstattet. „Wir haben 5000 Laptops bestellt, die werden ab Mitte Januar an die Bezirke verteilt“, sagt Pressesprecher Martin Pallgen. Früher sei die Anschaffung nicht möglich gewesen, weil die Geräte überall ausverkauft waren.

Ob nun der Bedarf in allen Ämtern gedeckt werden kann, weiß Pallgen nicht. Das Bezirksamt Mitte bekommt 415 zusätzliche Laptops. Damit wären nur rund 28 Prozent der Belegschaft ausgestattet.

Zumindest stehen der Senatsverwaltung zufolge genügend VPN-Verbindungen zur Verfügung, mit denen die Beschäftigten von zuhause aus auf die Netzwerke der Bezirksämter zugreifen können. „Es gibt 12.500 sichere VPN-Verbindungen im Landesnetz“, sagt Pallgen. Das seien weit mehr als bisher genutzt würden, weil es an technischer Ausrüstung mangle oder andere Probleme bei der Verbindung gebe.

Das Bezirksamt Mitte verspricht solange, die Gesundheit der Beschäftigten zu schützen. „Wir arbeiten in wechselnden Teams und achten darauf, dass die Abstände eingehalten werden“, sagt Zielke. Dass Mitarbeiter zu zweit im Büro mit Maske arbeiten müssen, findet er vertretbar. "Im Zug geht das ja auch mehrere Stunden lang."

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