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Die Kriminalität in Berlin ist rückläufig, doch die Polizei hat immer noch genug zu tun.

© Paul Zinken/dpa

Polizeistatistik: 2018 gab es weniger Straftaten in Berlin

Besonders bei Wohnungseinbrüchen und Taschendiebstählen gingen die Zahlen zurück. Dafür wurde häufiger in Keller und Dachböden eingebrochen.

Über Jahre schien sich die Zahl der Berliner Straftaten nur noch in eine Richtung zu entwickeln: mehr Wohnungseinbrüche, mehr Diebstähle, mehr Betrugsfälle. Doch bereits in der Polizeilichen Kriminalstatistik für das Jahr 2017 zeichnete sich eine Trendwende ab. Und die scheint sich auch im Jahr 2018 fortgesetzt zu haben. Das geht aus einem internen Dokument der Berliner Polizei hervor, welches die Straftaten des ersten Halbjahres 2018 abbildet und am Dienstag von der „B.Z.“ veröffentlicht wurde.

Im Zeitraum von Januar bis Mai 2018 stellte die Berliner Polizei demnach insgesamt 232.886 Straftaten fest. Das ist ein Rückgang um knapp fünf Prozent im Vergleich zu gleichen Vorjahreszeitraum. Besonders die Zahl der Wohnungseinbrüche ist demnach gesunken und liegt nun auf einem Wert, der seit 2010 nicht mehr erreicht werden konnte. 3975 Einbrüche wurden in der ersten Jahreshälfte 2018 registriert, 227 weniger als im Vorjahreszeitraum. Einzig im Bezirk Steglitz-Zehlendorf wurde in der ersten Jahreshälfte 2018 67 Fälle mehr erfasst.

Auch im Nahverkehr gab es weniger Straftaten

Die Berliner Polizeipräsidentin Barbara Slowik hatte die überwiegend positive Entwicklung bereits Ende Dezember angedeutet und die Entwicklung unter anderem mit der verbesserten Zusammenarbeit zwischen Polizei und Staatsanwaltschaft begründet. Klar sei: „Internationale Diebesbanden ziehen nur dann weiter, wenn es ungemütlich wird für sie und der Verfolgungsdruck hoch ist“, sagte die Polizeipräsidentin.

Neben den Wohnungseinbrüchen wurden auch weniger Fahrräder und Autos gestohlen, ebenso gab es weniger Straftaten im öffentlichen Nahverkehr. 700 Fahrräder und 522 Autos wurden im Vergleich zum Vorjahr berlinweit weniger geklaut. Im Nahverkehr gingen die Straftaten um 15,3 Prozent zurück, Gewaltdelikte sanken zwar nur um 1,6 Prozent, Taschendiebstähle dafür um 19,6 Prozent. Die Zahl der Raubüberfälle und Körperverletzungen soll sich von 2017 auf 2018 kaum verändert haben.

Einzig die Zahl der Einbrüche in Boden- und Kellerräume stieg in den ersten sechs Monaten des Jahres 2018 im gesamten Stadtgebiet an: Hier wurden 8781 Taten festgestellt, ein Zuwachs um 21 Prozent. „Dem müssen wir uns in Zukunft mehr widmen“, sagte Slowik.

Mehr Sicherheitstechnik in Häusern und Wohnungen

Die Lage in Berlin folgt damit einem bundesweiten Trend. Zum Jahresende meldete das Bundeskriminalamt (BKA), die Wohnungseinbrüche seien in Deutschland bereits das dritte Jahr in Folge gesunken. Zwischen 2008 und 2015 waren die Einbruchszahlen bundesweit stetig angestiegen, den Höhepunkt bildeten im Jahr 2015 ganze 176.136 Fälle deutschlandweit. 2017 waren es dann nur noch 116.540 Fälle. Das BKA geht davon aus, dass sich der rückläufige Trend auch 2018 fortsetzt. Einen Grund für die gesunkenen Einbruchszahlen sehen Experten aber auch in den verbesserten Sicherheitssystemen der Haus- und Wohnungsbesitzer.

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