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Blaulicht der Polizei.

© dpa

Update

Zwei Unfälle bei Verfolgungsjagd in Kreuzberg: Raser flüchtet vor Polizei – Einsatzfahrzeug kippt um

Bei einer Verfolgungsjagd in Kreuzberg hat ein Raser mehrere E-Tretroller umgefahren. Ein Polizeiauto landete vor einem Baum.

Bei der Verfolgung eines Rasers haben Polizisten in Kreuzberg die Kontrolle über ihr Fahrzeug verloren und sind damit gegen einen Baum geprallt - verletzt wurde nach ersten Erkenntnissen niemand. Doch der Verfolgte entkam.

Den Beamten war um kurz nach 3 Uhr am frühen Sonntagmorgen ein BMW mit deutlich zu hoher Geschwindigkeit aufgefallen, wie die Polizei mitteilte. Als sie den Fahrer stoppen wollten, gab dieser weiter Gas und fuhr davon. Die Polizisten nahmen in ihrem Einsatzfahrzeug die Verfolgung auf.

Dabei verlor zunächst der Flüchtende in der Nähe des Parks am Gleisdreieck die Kontrolle über seinen Wagen. An der Ecke von Möckernstraße und Obentrautstraße geriet er auf den Bordstein und fuhr dort mehrere E-Tretroller sowie ein Straßenschild um. Dennoch setzte er die Flucht entlang des Landwehrkanals fort.

Als der Fahrer des Polizeiwagens einige Ecken weiter vom Tempelhofer Ufer nach rechts in die Großbeerenstraße abbiegen wollte, kam auch der Einsatzwagen links von der Straße ab.

Er prallte gegen einen Stromverteilerkasten sowie ein geparktes Mofa. Das Auto drehte sich, kippte auf die Seite und kam an einem Baum zum Liegen.

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Die Beamten wurden den Angaben zufolge bei dem Unfall nicht verletzt. Weitere Einsatzkräfte entdeckten den abgestellten Fluchtwagen schließlich nahe der Unfallstelle und stellten ihn sicher. Nach dem Fahrer oder der Fahrerin wird gefahndet.

39 Verkehrstote schon in diesem Jahr in Berlin

In Berlin gibt es immer wieder Probleme mit Rasern, oftmals auch mit illegalen Rennen auf Hauptstraßen. Anfang 2016 starb dabei ein Unbeteiligter, als sich zwei junge Männer nachts auf der Tauentzienstraße duelliert hatten - über rote Ampeln hinweg. Einer der beiden rammte schließlich mit seinem Audi einen Jeep, der eine Kreuzung bei Grün überquerte. Dessen Fahrer, ein 69-jähriger Arzt, hatte keine Überlebenschance. Der Unfallfahrer wurde inzwischen wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt, ein juristisches Novum in Deutschland.

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Ein weiterer schwerer Raserunfall ereignete sich erst am vergangenen Montagabend auf dem Kurfürstendamm. Eine 45-jährige Frau und ihre 17-jährige Tochter kamen mit schwersten Verletzungen in Krankenhaus, nachdem ein BMW mit hoher Geschwindigkeit in ihren Kleinwagen gekracht war. Zeugen zufolge soll sich der BMW-Fahrer zuvor mit zwei anderen Autos ein Rennen geliefert haben. Der Unfallwagen war ein gemietetes 500-PS-Auto.

Berlins Verkehrssenatorin Regine Günther (Grüne) forderte danach mehr Tempokontrollen durch Blitzer. Dafür sind Innensenator Andreas Geisel (SPD) und die Polizei zuständig. Günther zufolge gab es in diesem Jahr bereits 39 Verkehrstote in Berlin, nur einer weniger als im gesamten Jahr 2019. (Tsp, dpa)

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