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Die Angeklagten wollen in einer Bar in Tempelhof auf die Idee gekommen sein, Taxifahrer auszurauben.

© Paul Zinken/dpa

„Wir wollten Geld zum Feiern“: Prozess gegen zwei Taxi-Räuber startet mit Geständnis

Drei Tage, vier Überfalle. Zwei junge Männer sollen aus Geldnot zu Serientätern geworden sein. Die beute verjubelten sie an Spielautomaten.

Vier Überfälle auf Taxifahrer innerhalb von drei Tagen sollen auf das Konto von einem 25- und einem 22-Jährigen gehen. „Wir wollten ein bisschen Geld haben, um feiern zu können“, gab einer der beiden bei seiner Festnahme vor elf Monaten zu Protokoll.

Für eine der Taten stehen Movsar M. und Shamil N. seit Mittwoch vor dem Landgericht. Mosvar M. gestand die Tat, er habe Geld gebraucht

Ein 83 Jahre alter Taxifahrer saß am Steuer, als sie am späten Abend des 17. August vom Rathaus Steglitz aus zur Landsberger Allee in Lichtenberg wollten. Rund 30 Euro sollten sie zahlen und holten eine Geldkarte aus der Tasche.

„Es funktionierte nicht“, schilderte der 83-Jährige nun. Er habe gemerkt, dass etwas nicht stimmte. „Da wurde ich auch schon von hinten gewürgt.“ Der Senior konnte aus dem Griff entkommen. „Ich bin raus aus dem Auto und rief um Hilfe“, sagte der Zeuge. 

Die Beute verjubelten sie am Spielautomaten

Die Angeklagten wollen in einer Bar in Tempelhof auf die Idee gekommen sein, Taxifahrer auszurauben. Sie hätten Fahrer mit „dicken Brieftaschen“ in dem Lokal gesehen. Ihre Beute – laut Ermittlungen zwischen 25 und rund 400 Euro – hätten sie umgehend an Spielautomaten verjubelt oder für Essen und Zigaretten ausgegeben.

In allen Fällen hatten sich die Taxiräuber als Kunden ins Auto gesetzt. Kurz nach der letzten Tat wurden M. und N. gefasst. Für drei Taten standen sie bereits im Dezember vor Gericht. Vier beziehungsweise drei Jahre und acht Monate Haft erhielten sie. Weitere Ermittlungen führten zur zweiten Anklage. Der Prozess geht Freitag weiter.

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