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Feuerwehrleute stehen vor dem Lokal in der Müllerstraße.

© dpa

Update

Vor einer Shishabar in der Müllerstraße: Schießerei in Berlin-Wedding – drei Männer schwer verletzt

Vor dem Lokal in der Müllerstraße hat die Polizei Dutzende Patronenhülsen sichergestellt. Mutmaßliche Täter sind bisher noch nicht festgenommen worden.

Bei einer heftigen Schießerei in Berlin-Wedding sind am späten Sonntagabend drei Männer schwer verletzt worden. „Sehr viele Schüsse“ wurden nach Angaben der Staatsanwaltschaft vor einer Shishabar in der Müllerstraße Ecke Transvaalstraße abgefeuert.

Die Männer standen nach Angaben aus Ermittlerkreisen vor der Shisha-Bar, dann soll ein Wagen vorgefahren sein, aus dem mehr als 20 Schüsse abgefeuert worden sein sollen.

Die Polizei war nach der Tat gegen 23 Uhr mit einem großen Aufgebot vor Ort und sperrte die Umgebung weiträumig ab. „Der Hintergrund ist noch völlig unklar“, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Martin Steltner. Die verletzten Männer seien serbischer Nationalität oder Herkunft. Mutmaßliche Täter gebe es noch nicht, bislang wurde niemand festgenommen.

Nach Beobachtungen eines dpa-Fotografen standen während der Spurensicherung der Polizei am Tatort 29 Schilder als Markierungen für Patronenhülsen auf der Straße. Ein Polizist vor Ort sagte, eines der drei Opfer sei sieben bis acht Mal von Schüssen in den Oberkörper getroffen worden.

Die verletzten Männer wurden ins Krankenhaus gebracht. Eine Frau erlitt einen Schock.

Einsatzkräfte hinter einer Sichtschutzplane.
Einsatzkräfte hinter einer Sichtschutzplane.

© dpa

Die Müllerstraße wurde in beide Richtungen gesperrt. Polizisten mit Maschinenpistolen sicherten die Umgebung. Schwer bewaffnete Polizisten waren auch in einem Haus in der Nachbarschaft des Tatorts im Einsatz.

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Die Staatsanwaltschaft übernahm ungewöhnlich schnell nach der Tat die Federführung für die Veröffentlichung von Informationen, was nur bei größeren Delikten vorkommt. Die Shisha-Bar am Tatort wirbt im Internet, sie befinde sich „an einem der heißesten Hotspots in Berlin Wedding“.

Samstagnacht war bei einem Streit mehrerer Menschen auf der Badstraße im nahe gelegenen Stadtteil Gesundbrunnen ein 31-jähriger Mann erstochen worden. Ein 38-jähriger wurde als Verdächtiger festgenommen. Einen Zusammenhang zu der Schießerei in Wedding sieht die Staatsanwaltschaft nicht. Der Streit in der Badstraße habe sich in einer anderen Szene abgespielt und familiäre Gründe gehabt.

Die CDU-Fraktion im Abgeordnetenhaus sprach von einer wilden Schießerei, dies sei „der besorgniserregende Höhepunkt krimineller Vorgänge im Wedding“ sei. Immer häufiger meldeten sich bei der CDU-Fraktion besorgte Anwohner,  die sich in ihrem Kiez alleingelassen und nicht mehr sicher fühlen.

„Bei Schießereien solchen Ausmaßes kann die Politik nicht einfach zur Tagesordnung übergehen. Senat, Polizei und Staatsanwaltschaft müssen entschlossen handeln“, sagten CDU-Fraktionschef Burkard Dregger und CDU-Rechtsexperte Sven Rissmann „Berliner sollen sich überall sicher fühlen in ihrer Stadt, auch im Wedding.“

Der Eskalation der Gewalt müsse „endlich Einhalt geboten werden“ – durch schnelle Aufklärung der Tathintergründe, konsequente Verfolgung und Bestrafung sowie eine verstärkte Polizeipräsenz. (Tsp, dpa)

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