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Polizei im Einsatz (Symbolbild).

© dpa

Update

Überfall in Berlin: Geldtransporter ausgeraubt – angeblich halbe Million Euro Beute

Vor einer Volksbank-Filiale in Wilmersdorf haben Vermummte am Dienstag einen Geldboten überfallen. Sie konnten unerkannt fliehen.

Bei einem Überfall auf einen Geldtransporter in Berlin haben unbekannte Täter offenbar große Beute gemacht. Nach einem Bericht von „B.Z.“ und „Bild“ konnten die Vermummten am Dienstag rund eine halbe Million Euro an sich reißen. Der Überfall ereignete sich demnach vor einer Filiale der Volksbank in der Detmolder Straße in Wilmersdorf. Wie der RBB von der Polizei erfuhr, handelte es sich um eine Filiale für den Großkundenservice.

Die Täter sollen sich am Morgen gegen 9.35 Uhr hinter einem Smart versteckt und dann den Geldboten angegriffen haben, als dieser die Bank verließ. Anschließend seien sie per Auto geflüchtet.

Die Polizei wollte am Dienstagabend noch keine Details nennen, bestätigte am Mittwochmorgen den Hergang aber im Wesentlichen. Während sie wie „B.Z.“ und „Bild“ zunächst auch von zwei Fluchtwagen sprach, war in der offiziellen Mitteilung nur noch von einem Auto die Rede. Entgegen den Medienberichten vom Vortag schrieb die Polizei auch von zwei und nicht vier Tätern.

Die beiden Unbekannten bedrohten den Geldboten demnach mit einer Schusswaffe und forderten den Geldkoffer von ihm. Als er sich weigerte, sprühten sie ihm Reizgas ins Gesicht. Nach einem Gerangel konnten sie dem Boten den Koffer und seine Waffe entreißen. Anschließend rannten sie mit ihrer Beute zu einem wartenden Fluchtauto und warfen auf dem Weg dorthin die Waffe des Boten weg. Das Auto fuhr dann über die Detmolder sowie Blissestraße und über den Fehrbelliner Platz und entkam.

Bei der Auseinandersetzung wurde der 56-jährige Geldbote leicht verletzt. Er erlitt Augenreizungen und wurde ambulant behandelt.

Noch in Erinnerung: Geldtransporter-Überfall am Alexanderplatz

Zuletzt hatte es im Oktober 2018 nahe dem Alexanderplatz einen Überfall auf einen Geldtransporter gegeben, der jedoch aufwendiger vorbereitet worden war: Die Täter keilten das Fahrzeug mit zwei Autos ein und stoppten es, bedrohten die Besatzung mit automatischen Gewehren - und stemmten die gepanzerte Tür am Heck mit Hydraulik-Spreizern auf. Auf der Flucht schossen sie auch auf einen Polizeiwagen.

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Sieben Millionen Euro in acht Kisten holten die Räuber seinerzeit aus dem Transporter. Wobei die Tat auch wegen ihrer Pannen in Erinnerung blieb: Die erste Kiste mit zwei Millionen Euro verloren sie schon beim Anfahren, weil sie nicht in den Kofferraum gepasst hatte und die Heckklappe offengeblieben war. Nach mehreren Unfällen auf der Flucht durch den Berufsverkehr mussten die Täter schließlich ihren defekten Wagen mit der Beute zurücklassen.

Ab September 2019 mussten sich drei Männer vor dem Berliner Landgericht für die Tat verantworten. Zwei von ihnen wurden wenige Wochen später zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt. (Tsp, dpa)

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