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Die Leiche wurde 2016 in der Parkanlage an der Ruschestraße gefunden.

© dpa

Totes Baby in Lichtenberg: 874 Frauen kamen zum Massenspeicheltest

Vier Tage lang nahm die Polizei DNA-Proben von Frauen aus dem Bezirk, mehr als 1600 waren vorgeladen. Die Auswertung kann Wochen dauern.

Die Polizei hatte mehr als 1600 Frauen zum Massenspeicheltest geladen, um die Mutter jenes Säuglings zu finden, der am 8. März 2016 tot in einem Gebüsch in Lichtenberg gefunden wurde. Während der vier Tage dauernden Tests, von 3. bis zum 6. April, kamen 874 Frauen zu der DRK-Notunterkunft an der Ruschestraße 104 um ihre DNA testen zu lassen.

Die Auswertung der Ergebnisse kann einige Wochen dauern, sagte eine Sprecherin der Polizei. Es sei auch nicht ausgeschlossen, dass es danach weitere Speicheltest geben wird. Warum die anderen Frauen nicht erschienen, kann laut Polizei verschiedene Gründe haben. Vielleicht hätten sie das Schreiben der Behörden nicht bekommen oder hätten während der Frist einfach keine Zeit gehabt. Der Test sei freiwillig, man könne niemand zwingen.

Polizei hofft weiter auf Hinweise aus der Bevölkerung

Sämtliche angeschriebenen Frauen und Mädchen sind im gebärfähigen Alter und wohnen oder wohnten im Bezirk Lichtenberg. Außerdem stammen sie allesamt aus Südosteuropa. Denn "umfangreiche und zeitaufwändige molekulargenetische Untersuchungen", so die Polizei, erbrachten in den vergangenen Monaten zumindest die Erkenntnis, dass die unbekannte Mutter aus dieser Region stammt. Die Kriminalpolizei geht davon aus, "dass sie erst einige Jahre vor der Geburt ihres Kindes in den Raum Berlin kam". 

Zusätzlich zum jetzigen Massenspeicheltest hoffen die Fahnder weiterhin auf Hinweise aus der Bevölkerung. Für Tipps, die zur Aufklärung der Tat führen, ist eine Belohnung von bis zu 5000 Euro ausgesetzt. In diesem Zusammenhang fragt die Kripo, wer in der Zeit vom 6. bis 8. März 2016 ungewöhnliche Beobachtungen im Bereich der Grünanlage an der Ruschestraße gemacht hat.

Außerdem fragt die Kripo: "Wer kennt Frauen, die Ende Februar/Anfang März schwanger waren, danach aber nicht mit einem Baby gesehen wurden oder eine Schwangerschaft kaschiert haben könnten?." Und: "Welche Frau war ab Anfang März 2016 wegen möglicher Beschwerden, die auf eine nicht fachgerechte Geburt hindeuten, in ärztlicher Behandlung?" Hinweise nimmt die 7. Mordkommission in der Keithstraße 30 in Tiergarten unter der Telefonnummer 4664-911777 entgegen. Zeugen können sich auch an jede andere Polizeidienststelle wenden.

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