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In der Kanalstraße in Rudow ist kurz vor der Stubenrauchstraße ein Fußgänger von einem Lkw überfahren worden.

© Olaf Wagner

Update

Berlin-Neukölln: Nach tödlichen Unfall: Polizei sucht Zeugen

Nach einem tödlichen Verkehrsunfall in Neukölln sucht die Polizei nun nach Hinweisen.

Nach dem tödlichen Verkehrsunfall in Neukölln sucht die Polizei nach Zeugen. Am Morgen des 8. Oktobers wurde ein 87-jähriger Rentner von einem Lkw angefahren und starb noch am Unfallort.

Auf der Kanalstraße im Ortsteil Rudow nahe der Kreuzung Stubenrauchstraße soll der Rentner versucht haben, zwischen Autos, die vor der Ampel standen, die Fahrbahn zu überqueren. Als die Ampel auf Grün schaltete, fuhr der Lastwagen an – der Fahrer hatte den Fußgänger direkt vor seiner Windschutzscheibe nicht bemerkt. Der Rentner starb noch am Unfallort. Etwa 15 Meter entfernt, an der Kreuzung mit der Stubenrauchstraße, ist eine Ampel. Der Fahrer soll erst etwas von dem Unfall bemerkt haben, als der Anhänger wegen der abgerissenen Druckluftleitung automatisch bremste, nämlich auf der Kreuzung. Die Kanalstraße wurde voll gesperrt, ebenso die Stubenrauchstraße Richtung Johannisthal zwischen Neuköllner Straße und Massantebrücke. Neuen Ermittlungen zufolge sollen einige Autofahrer gehupt haben, um den Lkw-Fahrer aufmerksam zu machen.

Bekannte Stelle für Schwerlastverkehr

Der Unfallort wurde von der Polizei mit modernster Technik digital vermessen. Die Straße war deswegen mehrere Stunden lang gesperrt. Ob das Unfallopfer möglicherweise abgelenkt war, etwa durch ein Handy, ist bislang ungeklärt. In der Kanalstraße parallel zum Teltowkanal ist der Sitz zahlreicher großer Gewerbebetriebe, deshalb gibt es dort viel Schwerlastverkehr. In Höhe des Unfallortes befindet sich eine Zufahrt zu Supermärkten. Nach Polizeiangaben gab es vor einiger Zeit einen ähnlichen Unfall. Damals hieß es, dass der Fahrer eines großen Lastwagens so hoch sitzt, dass er nicht sieht, was direkt vor seinem Lastwagen passiert.

Mobilitätsgesetz verpflichtet zur Prüfung

In dem seit Juli geltenden Mobilitätsgesetz ist vorgeschrieben, dass „nach jedem Unfall mit Verkehrstoten an einem Knotenpunkt“ die jeweils zuständige Stelle „unverzüglich“ prüfen soll, wie sich weitere Unfälle mit Personenschäden dort vermeiden lassen. Mittlerweile sind neun Menschen seit Inkrafttreten des Gesetzes im Straßenverkehr getötet worden. Zuletzt war ein Radfahrer am Freitag in Adlershof von einem nach rechts abbiegenden Lastwagen getötet worden. Diese für Radfahrer häufig tödliche Unfallursache ist unter Umständen vermeidbar durch elektronische Abbiegeassistenten, die den Fahrer rechtzeitig vor Personen im toten Winkel warnen. Ähnlich tragisch war der Tod eines Radfahrers, der in der Kastanienallee in den Schienen der Tram zu Fall kam – mit dem Kopf direkt vor einen fahrenden Lastwagen.

Bei Hinweisen zum Unfallhergang bittet die Polizei um Meldung an Verkehrsermittlungsdienst der Direktion 5, Wedekindstraße 10 in 10243 Berlin-Friedrichshain unter der Rufnummer (030) 4664-572800 oder unter https://www.internetwache-polizei-berlin.de/. Tsp

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