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Neun Menschen starben seit Jahresbeginn auf Berlins Straßen. (Symbolbild)

© Daniel Naupold / dpa

Steglitz-Zehlendorf: Radfahrer in Berlin nach Unfall gestorben

Eine Autofahrerin hatte dem 69-Jährigen die Vorfahrt genommen. Bei dem Sturz erlitt er so schwere Kopfverletzungen, dass er am Dienstag starb.

Ein Radfahrer, der am vergangenen Sonntag in Dahlem schwer gestürzt war, ist Dienstagabend im Krankenhaus gestorben. Nach Angaben der Polizei fuhr der 69-Jährige auf der Königin-Luise-Straße am Sonntagmittag gegen 14 Uhr westwärts, als ihm eine aus der Straße Im Gehege kommende Autofahrerin die Vorfahrt genommen haben soll.

Um einen Zusammenstoß mit dem Auto der 44-Jährigen zu vermeiden, bremste der Radfahrer, stürzte und erlitt so schwere Kopfverletzungen, dass er am Unfallort reanimiert werden musste. Gegen die Autofahrerin wird wegen fahrlässiger Tötung ermittelt. Auf Nachfrage vermochte die Polizei am Mittwoch weder zu sagen, ob der Radfahrer einen Helm trug, noch, ob er auf der Fahrbahn oder auf dem sehr schmalen, nicht benutzungspflichtigen Uralt-Radweg der Königin-Luise-Straße fuhr.

Mahnwache am Donnerstag

Der 69-Jährige ist der neunte Mensch, der seit Jahresbeginn auf Berlins Straßen starb. Drei der Opfer waren mit dem Rad unterwegs.

Für diesen Donnerstag um 17.30 Uhr hat Changing Cities e.V., der Trägerverein des Fahrrad-Volksentscheids, zu einer Mahnwache an der Unfallstelle aufgerufen. Das Gedenken sei als Demonstration angemeldet worden, man habe Politiker aus Senat, Abgeordnetenhaus und Bezirk zur Teilnahme eingeladen. "Es muss ein Ende damit haben, dass Radfahrende und Fußgänger*innen einfach so ‘übersehen’ werden", erklärte Fahrrad-Aktivist Denis Petri. "Wenn ungeschützte Verkehrsteilnehmer*innen sich nicht auf die Einhaltung der Verkehrsregeln durch den Autoverkehr verlassen können, dann läuft etwas grundlegend schief in der Sicherheitspolitik dieser Stadt”. Der Verein fordert, dass die Verkehrsbehörden schleunigst mehr tun, um die Sicherheit der ungeschützten Verkehrsteilnehmer zu verbessern. Von den etwa 35 bis 60 Menschen, die in den vergangenen Jahren jeweils auf Berlins Straßen tödlich verunglückt sind, bildeten Fußgänger und Radfahrer die Mehrheit. Die mit Abstand häufigste Ursache für schwere Radverkehrsunfälle sind Abbiegefehler von Autofahrern. Seit Beginn dieser Woche läuft eine zweiwöchige Schwerpunktaktion der Polizei gegen diese Gefahr.

Der ADFC will an der Unfallstelle in Dahlem ein weißes Geisterrad zur Erinnerung an den verunglückten Radfahrer aufstellen.

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