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Zwar kein Graffito an der "Reiche 63a", aber seelenverwandt.

© IMAGO/Müller-Stauffenberg

Update

"Reiche 63a" in Berlin: Polizei durchsucht "Anarchistische Bibliothek" in Kreuzberg

In Kreuzberg durchsuchte die Polizei am Mittwoch die Bibliothek eines linken Hausprojekts. Zwei Männer werden der Verleumdung beschuldigt.

Am Mittwochmorgen durchsuchte das Landeskriminalamt (LKA) die sogenannte "Anarchistische Bibliothek kalabal!k" in der Reichenberger Straße in Kreuzberg. Außerdem wurden laut Polizei vier weitere Durchsuchungsbeschlüsse in Kreuzberg, Neukölln und Tempelhof vollstreckt.

Demnach wird gegen zwei Männer im Alter von 24 und 27 Jahren wegen Verleumdung ermittelt. Die beiden werden beschuldigt, am 19. Dezember 2017 in Kreuzberg "Fahndungsplakate" auf eine Fensterscheibe geklebt zu haben. Auf den Plakaten waren Hamburger Politiker und Polizeiführer abgebildet. Diese seien wegen der Aufklärung der G20-Krawalle in Hamburg dringend der "Bildung einer terroristischen Vereinigung zum Zweck des versuchten Totschlags, schwerer Körperverletzung, Misshandlung und Menschenraub" verdächtig und würden deshalb "gesucht".

Bei den Durchsuchungen fand die Polizei nach eigenen Angaben Beweismittel, darunter zahlreiche Datenträger, sowie eine verbotene Waffe und illegale Böller. Die beiden Beschuldigten wurden zu erkennungsdienstlichen Behandlungen in eine Gefangenensammelstelle gebracht und danach wieder entlassen.

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Die Bibliothek "kalabal!k" befindet sich in der "Reiche 63a", einem linken Hausprojekt, das laut Selbstdarstellung im Internet seit Januar 2015 Teil der selbstverwalteten Ostberliner GenossInnenschaft (SOG) ist. Dem ging ein Mietstreit mit dem Bezirk voran, denn das Gebäude war das letzte Kreuzberger "Bezirkshaus" - ein politisches Konzept aus der Hausbesetzerzeit: Der Bezirk mietete Häuser an und vermietete sie an die Bewohner weiter.

Gerade nach einem derart friedlichen 1. Mai mag der Zeitpunkt der Razzia verwundern. Doch auf Twitter rief die linke Szene rund um die "Rigaer94" in den vergangenen Tagen zu "Diskussions- und Chaostagen" auf, die am Donnerstag beginnen sollen.

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