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Blaulicht der Polizei.

© dpa

Update

Rassistische Attacke in Guben: Bis zu 20 Jugendliche in Brandenburg greifen Flüchtlinge an

Eine Gruppe Jugendlicher, teils vermummt, ist am Samstag im Gubener Stadtpark auf vier Asylbewerber losgegangen. Zwei von ihnen wurden verletzt.

Bis zu 20 Jugendliche haben in Brandenburg eine Gruppe von vier Asylbewerbern angegriffen und zwei von ihnen verletzt. Die Flüchtlinge saßen im Gubener Stadtpark, als 15 bis 20 Jugendliche sie nach Polizeiangaben vom Montag umkreisten und beschimpften. Einige Angreifer seien bei der Tat am Samstagabend vermummt gewesen.

Zwei der Bewohner eines Asylbewerberheims konnten demnach flüchten. Die beiden anderen jedoch wurden geschlagen, getreten und rassistisch beleidigt, wie die Polizei am Montag weiter mitteilte.

Ein 16-Jähriger aus Guinea und ein 19 Jahre alter Marokkaner wurden verletzt und mussten im Krankenhaus behandelt werden. Die weiteren Ermittlungen hat der Staatsschutz übernommen.

Die Stadt im Landkreis Spree-Neiße, direkt an der Grenze zu Polen gelegen, hatte 1999 traurige Bekanntheit erlangt – nach der „Hetzjagd von Guben“.

Der 28-jährige Asylbewerber Farid Guendoul (alias Omar Ben Noui) wurde in der Nacht zum 13. Februar von einer Gruppe junger Rechtsextremisten gejagt. In seiner Panik trat der Algerier in die Glastür eines Plattenbaus und zog sich tödliche Schnittverletzungen zu.

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Die Täter beteiligten sich später an der Schändung des Gedenksteins für Farid Guendoul.

Allerdings sammelten nach der Tat auch viele Gubener Spenden für seine ungeborene Tochter. Das Geld wurde von der Evangelischen Kirchengemeinde treuhänderisch verwaltet, weil Guendouls deutsche Freundin der Stadt den Rücken gekehrt hatte. 19 Jahre später konnte es der Tochter übergeben werden. (mit AFP, dpa)

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