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Die Bande handelte mit Luxuswagen aus Russland - an Zoll und Finanzamt vorbei.

© Zollfahndungsamt Berlin-Brandenburg

Porsche, Ferrari, Maybach und Mercedes: Geschäft mit gepanzerten Luxuskarossen aus Russland zerschlagen

Zollfahnder haben eine Autoschieberbande und ihren Handel mit Luxusautos gestoppt. Auch in Berlin und Brandenburg gab es Razzien.

Sie kauften in Russland gepanzerte Luxusautos auf und verkauften sie über Jahre mit manipulierten Fahrzeugpapieren auf dem europäischen Markt. Die Gewinnmargen waren enorm. Nun hat das Zollfahndungsamt Berlin-Brandenburg die international agierende Autoschieberbande zerschlagen.

Wie die Behörde am Donnerstag mitteilte, rückten die Ermittler am Mittwochmorgen im Auftrag der Staatsanwaltschaft Berlin in mehreren Bundesländern an.

Bei Razzien im Raum Berlin-Brandenburg, in Thüringen, Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern haben die Zollfahnder 25 hochwertige Fahrzeuge sichergestellt werden – unter anderem Autos von Porsche, Ferrari, Maybach und Mercedes, aber auch ein Kleinwagen Fiat Abarth, 190 PS, der ebenfalls gepanzert ist.

Daneben wurden Vermögenswerte in Höhe von fast einer Million Euro sichergestellt. Es ging um Bargeld von mehr als 400.000 Euro, Luxusuhren und ein hochwertiges Motorboot, das im Norden Berlins auf einem Trailer stand.

Im Berliner Norden stellten die Zollfahnder dieses Luxusboot sicher.
Im Berliner Norden stellten die Zollfahnder dieses Luxusboot sicher.

© Zollfahndungsamt Berlin-Brandenburg

Durchsucht wurden Objekt in Berlin, in Forst und Schildow (Brandenburg), Erfurt, Rostock und in der Nähe von Frankfurt/Main. Insgesamt sind es zwölf Beschuldigte, es handelt sich um deutsche Staatsbürger im Alter von 25 bis 52 Jahren.

Gegen zwei der zwölf Beschuldigten wurden die von der Staatsanwaltschaft Berlin erwirkten Haftbefehle vollstreckt. An dem Einsatz waren Einheiten von Zollfahndung, Bundespolizei und Polizei Berlin beteiligt.

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Darunter waren allein mehr als 200 Einsatzkräfte der Zollfahndungsämter Berlin-Brandenburg, Hamburg, Dresden, Frankfurt/Main und des Hauptzollamtes Potsdam mit zwei Spürhunden beteiligt, darunter eine Bargeldspurhündin namens Emilia.

Bargeldspürhund Emilia vom Hauptzollamt Potsdam kam zum Einsatz.
Bargeldspürhund Emilia vom Hauptzollamt Potsdam kam zum Einsatz.

© Zollfahndungsamt Berlin-Brandenburg

Seit 2015 soll die Bande mit ihrer Masche ordentliche Gewinne eingefahren haben. Nach Erkenntnissen der Zollfahnder kauften sie im Russland Luxusautos auf, die dort nachträglich gepanzert worden sind.

Dann sollen sie vorgetäuscht haben, mit den Autos im üblichen Reiseverkehr nach Deutschland gebracht zu haben. Tatsächlich handelte es sich um Ware, die nicht verzollt wurde.

Teuer, gepanzert und aus Russland.
Teuer, gepanzert und aus Russland.

© Zollfahndungsamt Berlin-Brandenburg

Bei diversen Zulassungsstellen in Deutschland soll die Bande dann mit manipulierten Papieren Ausfuhrkennzeichen beantragt haben. Für die Fahrzeuge bekamen sie dadurch einen deutschen Fahrzeugschein, ohne dass die Panzerung vermerkt war.

Dickes Ding: Die Panzerung soll in den Papieren für die Fahrzeugpapiere verschwiegen worden sein.
Dickes Ding: Die Panzerung soll in den Papieren für die Fahrzeugpapiere verschwiegen worden sein.

© Zollfahndungsamt Berlin-Brandenburg

Schließlich haben die Autoscheiber die Wagen dann europaweit an Abnehmer weiterverkauft haben - mit üppigen Gewinnmargen.

Der durch die Autoschieber verursachte Steuerschaden, der bislang ermittelt werden könnte, beläuft sich laut Zollfahndungsamt auf drei Millionen Euro.

Über die Höhe des Schaden sind bereits Beschlüsse zur Sicherstellung von Vermögen vollstreckt worden.

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