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Da gehören sie nicht hin: Ein Maserati und ein BMW nach ihrer Schleuder-Runde am Bahnhof Zoo.

© Twitter/enginz70

Update

Nach Schleuder-Fahrt am Bahnhof Zoo: 22 Jahre alter Maserati-Drifter stellt sich der Polizei

Neue Erkenntnisse im Fall der Schleuderfahrt am Bahnhof Zoo. Ein 22-Jähriger hat sich der Polizei gestellt. Am Brandenburger Tor war wohl die selbe Gruppe unterwegs.

Nach der gefährlichen Schleuder-Aktion von Autofahrern am Bahnhof Zoo am Sonntag hat sich am Freitagmittag einer der Fahrer, ein 22-jähriger Mann, der Polizei gestellt.

Der Maserati, mit dem er mit qualmenden Reifen über die Kreuzung driftete, gehörte ihm nicht, wie der Pressesprecher der Polizei, Michael Gassen, bestätigte.

Am Sonntagnachmittag hatten mehrere Autos den Kreuzungsbereich Hardenbergstraße Ecke Joachimsthaler Straße blockiert, zwei Wagen sind teils mit quietschenden Kreisen über die Straße geschleudert. Wenig später war es zu einem ähnlichen Vorfall auf dem Platz des 18. März direkt vor dem Brandenburger Tor gekommen.

Dort parkten 20 Luxusautos. Wie die Polizei nun bestätigte, gebe es starke Hinweise, dass es sich bei den beiden Vorfällen um die selbe Hochzeitsgesellschaft handele.

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Polizisten der 12. Einsatzhundertschaft, überprüften alle vor dem Brandenburger Tor abgestellten Fahrzeuge und deren Halter und konnten allen Wagen den jeweiligen Fahrern zuordnen. Auf einem Twitter-Bild ist außerdem das Kennzeichen des Maserati deutlich zu erkennen, es stimmt mit dem Kennzeichen jenes Autos überein, das auf einem Zeugen-Video des Vorfalls vom Hardenbergplatz zu sehen ist.

Die Halter der beiden Wagen, die über die Kreuzung am Bahnhof Zoo schleuderten, konnten mittlerweile von der Polizei ermittelt werden: Einer war von einer Leasingfirma gemietet, der andere ist auf eine Frau zugelassen, die den Wagen aber nicht fuhr.

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Wie die Polizei mitteilte, wird gegen die Auto-Poser nun wegen des Verdachts auf gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr, des Verdachts auf ein verbotenes Autorennen und des Tatbestand der Nötigung ermittelt.

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Nach Informationen der „Bild“-Zeitung soll es sich bei dem Besitzer eines Maserati, der an der Aktion beteiligt war, um einen Berliner Gastronom handeln, der in Potsdam ein Restaurant leitet. Er behauptet demnach, „definitiv nicht gefahren“ zu sein und sagte, dass eines seiner Kinder den Wagen benutzt oder verliehen haben könnte.

Ein Twitter-Nutzer hat dieses Bild am Sonntag geteilt.
Ein Twitter-Nutzer hat dieses Bild am Sonntag geteilt.

© Twitter/ChaWiBiker

Zeugen wandten sich an Bundespolizei – die gab Infos nicht weiter

Angezeigt habe die Aktion unmittelbar nach dem Vorfall niemand, sagte ein Polizeisprecher am Donnerstag. Ein Augenzeuge berichtete allerdings im Gespräch mit dem Tagesspiegel, dass er sich unmittelbar an einen Polizisten gewandt und ihm ein Video des Vorfalls gezeigt habe. „Aber der Polizist hat nur mit den Schultern gezuckt“, sagte er.

Die Polizei bestätigte am Freitagnachmittag, dass zum Tatzeitpunkt mehrere Polizeistreifen im Bereich der Kreuzung am Bahnhof Zoo gewesen seien, unter anderem eine mobile Wache in der Hardenbergstraße. Der dortige Beamte habe um 16.46 Uhr Unterstützungskräfte angefordert, diese seien jedoch nicht rechtzeitig eingetroffen - der Konvoi hatte sich schon wieder in Bewegung gesetzt, wahrscheinlich in Richtung Brandenburger Tor.

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Klar ist jedoch, dass auch Bundespolizisten den Vorfall am Sonntag mitbekommen haben. Das bestätigte ein Sprecher der Bundespolizei am Freitag. Die Beamten seien im Bahnhof Zoo unterwegs gewesen, als sie quietschende Reifen hörten. Als sie auf den Vorplatz kamen, hätten sie nur noch gesehen, wie eine schwarze Limousine den Kreuzungsbereich verließ. Mehrere Menschen seien daraufhin zu den Bundespolizisten gekommen und hätten geschildert, was passiert sei.

Diese Informationen erreichten die Berliner Polizei allerdings nie, denn die Kollegen vor Ort hätten eine Weiterverfolgung als „nicht zielführend“ empfunden, sagte der Sprecher. Die Bundespolizei sei nicht zuständig für Ordnungswidrigkeiten – wie etwa Behinderung des Straßenverkehrs –, und da die Beamten bei dem Vorfall nicht dabei gewesen seien, hätten sie nicht von einer Straftat ausgehen können. Die Augenzeugen hätten von einer Hochzeitsgesellschaft berichtet und es sei ja bekannt, dass diese öfter durch Verkehrsbehinderungen auffallen.

Bundespolizisten vertrauten darauf, dass Augenzeugen Polizei alarmieren

Außerdem seien die Beamten davon ausgegangen, dass zumindest einer der zahlreichen Augenzeugen selbst Anzeige bei der Polizei erstatten würde. Hinzugekommen sei, sagte der Sprecher weiter, dass ein allein gelassener Gegenstand am Bahnhof die Bundespolizisten zu der Zeit beschäftigte. Nun würde „nachbereitet“ wie man in Zukunft mit solchen Situationen umgeht.

Im April 2019 gab es in Spandau Aufregung um eine Hochzeitsgesellschaft, die ihre Autos auf dem Altstädter Ring quer über fünf Fahrspuren parkte, BVG-Busse blockierte und die ganze Straße mitten im Berufsverkehr versperrte. Lesen Sie hier die Geschichte aus dem Spandau-Newsletter.

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