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Mitte: Vertrauliche Akten zu Mordfällen im Bauschutt gefunden

Bergeweise geheime Ermittlungsunterlagen im Müll: Bauarbeiter fanden beim Abriss des ehemaligen Leichenschauhauses in der Invalidenstraße Obduktionsberichte, Röntgenbilder, Fotos und ganze Aktenordner - selbst von noch lebenden Personen.

Beim Abriss des ehemaligen Leichenschauhauses in der Berliner Invalidenstraße haben Bauarbeiter große Mengen vertraulicher Ermittlungsunterlagen aus früheren Mordfällen, Obduktionsberichte und sensible Patientenakten gefunden. Teilweise wurden Unterlagen bereits mit dem Bauschutt auf die Deponie gefahren. Das berichtet die "Berliner Zeitung".

In dem Abbruchhaus fanden sich bergeweise Berichte von Obduktionen, Röntgenbilder, Fotos von Körperteilen und ganze Aktenordner auf dem Boden, wie es hieß. Sie stammen unter anderem aus Mordermittlungen aus den siebziger Jahren. Frei zugänglich sind aber auch Befunde aus den neunziger Jahren mit detaillierten persönlichen Daten über noch lebende Patienten.

Datenschutzbeauftrage: Akten hätten vernichtet werden müssen

Aufgrund der Recherchen wurde am Mittwoch der Berliner Landesbeauftragte für Datenschutz aktiv. Die Behörde ließ die Unterlagen sichern. Sprecherin Anja-Maria Gardain sagte der Zeitung zufolge, die "Akten hätten auf jeden Fall datenschutzgerecht vernichtet werden müssen."

Das seit 1965 existierende Leichenschauhaus wurde 2006 stillgelegt. Die Einrichtungen des Landesinstituts für gerichtliche und soziale Medizin, die über ganz Berlin verstreut waren, wurden in der Moabiter Turmstraße zusammengefasst. (mit ddp)

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