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Einsatz im Grünen. Am Pfingstmontag waren manche Besucher Mauerparks nicht so friedlich wie auf dem Foto vom Wochenende.

© Bernd von Jutrczenka/dpa

Großeinsätze in Berliner Parks: Polizei geht gegen aggressive Gruppen vor

Im Gleisdreieckpark und im Mauerpark mussten Einsatzkräfte am Ende des langen Pfingstwochenendes gegen mehrere Gruppen vorgehen. Es gab Anzeigen.

Bei zwei Einsätzen in Parks in Prenzlauer Berg und Kreuzberg war die Polizei in den vergangenen Tagen mit einem Großaufgebot vor Ort. In der Nacht zu Montag war eine Polizeistreife gegen 23.30 Uhr an der Ostseite des Gleisdreieckparks unterwegs, als die Beamten einen Einschlag am Heck ihres Wagens bemerkten und daraufhin den Park verließen.

Etwa eine Stunde später wurden Polizisten in den Westteil des Parks zu einer Schlägerei gerufen. Dort konnten die Beamten nichts dergleichen feststellen, fanden aber 50 bis 70 Personen im Ostteil des Parks vor. Die Gruppe war den Angaben nach laut, spielte Musik ab und trank offenbar Alkohol, einige wirkten gereizt und beschimpften die Polizisten.

Wegen eines anderes Einsatzes verließen die Einsatzkräfte den Park, kehrte aber kurz darauf zurück und wurden an der Möckern-, Ecke Hornstraße von Passanten angesprochen, die von 30 bis 40 Personen im Park berichteten, die ein Moped umgeworfen und angezündet haben sollen. Weitere Zeuge berichteten, dass auch Fahrräder ins Feuer geworfen worden sein sollen.

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Als Martinshörner von hinzugerufenen Polizeiwagen ertönten, flüchteten Personen aus dem Park - acht von ihnen im Alter von 17 bis 26 Jahren konnten festgenommen werden. Die Feuerwehr löschte den Brand, bei dem ein Scooter, ein Kleinkraftrad, zwei Fahrräder und eine Bank beschädigt wurden.

Die Ermittlungen zur versuchten Sachbeschädigung und zum besonders schweren Landfriedensbruch dauern an. Ein Einsatzleiter, sechs Einsatzwagen, Kräfte einer Einsatzhundertschaft und Kräfte mit zwei Diensthunden befanden sich hier im Einsatz.

Lautes Getrommel und aggressive Menschen im Mauerpark

Auch in Prenzlauer Berg gab es einen größeren Einsatz. Hier wurden eine Gruppenstreife und zwei Funkwagen am Montag gegen 20.20 Uhr alarmiert, weil es aus dem Mauerpark Trommellärm drang. Dort trafen die Kräfte im Steinwäldchen auf rund 25 Personen, von denen einige trommelten.

Da es sich bereits um einen zweiten Einsatz wegen Lärms handelte, beschlagnahmten die Polizeikräfte vier Trommeln und stellte gegen drei Männer - 45, 52 und 69 Jahre alt - eine Ordnungswidrigkeitenanzeige wegen unzulässigen Lärms aus.

Dabei wurden die polizeilichen Maßnahmen den Angaben nach von rund 70, zum Teil stark alkoholisierten Parkbesuchenden, die unfreundlich und aggressiv waren, gestört. Zu diesem Zeitpunkt hielten sich rund 3500 Personen im Mauerpark auf, von denen sich viele im Bereich des Atriums und des Basketballplatzes befanden. Beim Verlassen des Parks stellten sich den Einsatzkräften mehrmals Personen in den Weg und blockierten diese.

Da weiterhin Lärm aus dem Mauerpark drang, wurden gegen 22 Uhr Unterstützungskräfte hinzugerufen. Zu diesem Zeitpunkt befanden sich noch rund 500 Menschen im Park. Aufgrund des weiterhin bestehenden Lärms forderten die Kräfte die Personen auf, den Park zu verlassen und begleiteten sie in Richtung Gleimstraße.

Mehrere Männer widersetzten sich den Beamten

Einige Personen wurden auch gezielt von Beamten angesprochen. Ein Mann, der sich laut und aggressiv verhielt, gab an Pressevertreter zu sein, konnte sich jedoch nicht entsprechend ausweisen.

Ein anderer Mann fiel vor Polizeikräften um. Ein hinzugerufener Polizeisanitäter versorgte den Mann und stellte fest, dass es dem Mann gut ging und er offenbar einen Zusammenbruch vorgetäuscht hatte. Anschließend wurde der Mann dann von Polizeikräften in Richtung Gleimstraße aus dem Park geleitet.

Kurz darauf wollte ein 20-Jähriger trotz mehrfacher Aufforderungen den Park nicht verlassen und beleidigte einen Polizisten. Er wurde daraufhin aus dem Park gebracht, seine Identität wurde festgestellt, außerdem ein Alkoholtest durchgeführt, der einen Wert von rund 0,7 Promille ergab. Gegen ihn wird nun wegen Beleidigung ermittelt.

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Der Mann wollte anschließend sofort wieder in den Mauerpark. Mehrfache Erklärungen, dass dies nicht möglich ist, ignorierte er, sodass er von Polizeikräften weggeschoben wurde. Dabei leiste er Widerstand, Beamte hielten ihn auf dem Boden fest - er bekam eine weitere Strafanzeige wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte.

Gegen 23 Uhr befanden sich keine Besucherinnen und Besucher mehr im Park. Für den Einsatz waren rund 80 Polizeikräfte sowie ein Diensthund im Einsatz. (Tsp)

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