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Der Eingang zum Landgericht Berlin.

© Sonja Wurtscheid/dpa

Freundin im Schlaf erstochen: 28-Jähriger muss in Psychiatrie

Im Schlaf setzte er seiner Freundin neun Stiche zu. Wegen psychischer Erkrankung sei er strafrechtlich nicht zur Verantwortung zu ziehen, so das Landgericht.

Seine Freundin schlief, als er sie in ihrer Wohnung in Berlin-Wedding mit einem Messer attackierte: Sechs Monate nach dem Tod der 28 Jahre alten Frau hat das Landgericht am Freitag die Unterbringung des 28-jährigen Beschuldigten in einem psychiatrischen Krankenhaus angeordnet.

Wegen einer Erkrankung von schwerem Ausmaß sei er weiterhin für die Allgemeinheit gefährlich, begründeten die Richter. Der studierte Jurist mit deutscher und amerikanischer Staatsbürgerschaft hatte die Tötung zugegeben und erklärt, „fremde Gedanken“ hätten ihn dazu gedrängt. Er bereue zutiefst.

Der Beschuldigte hatte die Historikerin, die als wissenschaftliche Mitarbeiterin an einer Universität tätig war, am frühen Morgen des 26. November 2019 angegriffen. „Er wachte auf mit dem Gedanken, sie zu töten“, hieß es im Urteil.

Warum es geschah, habe der 28-Jährige nicht erklären können. Die Beziehung sei harmonisch gewesen. Die Ursachen der schrecklichen Tat lägen in der Erkrankung des Mannes.

Strafrechtlich sei er nicht zur Verantwortung zu ziehen. Aus Sicht des Gerichts sei seine Steuerungsfähigkeit aufgehoben gewesen.

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Der 28-Jährige hatte laut Urteil mindestens neun Mal auf die Frau eingestochen. Es sei noch zu einem Kampf gekommen. Das sei durch tiefe Schnitte in den Händen der Getöteten belegt.

Nach der Tat habe der Jurist versucht, sich selbst zu töten. Als er den Notruf der Polizei wählte, habe er sich mit einem Messer am Hals verletzt. Mit dem Urteil folgte das Gericht den Anträgen von Staatsanwaltschaft und Verteidigung. (dpa)

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