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242 Tablets sind aus der Schule gestohlen worden.

© Polizei Berlin

Fast 100.000 Euro Schaden: Reinigungskraft für Diebstahl von 242 Tablets aus Berliner Schule angeklagt

Leonardo D. besaß mehrere Identitäten, mit einer heuerte er als Putzkraft an. Dann soll er Tablets gestohlen haben, die Kindern im Homeschooling helfen sollten.

Die 242 iPads waren für bedürftige Kinder der Willy-Brandt-Sekundarschule im Berliner Ortsteil Gesundbrunnen gedacht. Doch im Januar verschwanden sie über Nacht aus einem Lagerraum, ehe sie eine Hilfe im Homeschooling sein konnten. Der Wert der Tablets: fast 100.000 Euro.

Nun hat die Staatsanwaltschaft vor dem Amtsgericht Tiergarten die Reinigungskraft angeklagt, der sie den Diebstahl zur Last legt. Der 26-jährige Leonardo D. soll in der Nacht zum 28. Januar mit dem Generalschlüssel, über den er wegen seiner Tätigkeit an der Schule verfügte, die Tür zum Lagerraum geöffnet und die Tablets entwendet haben.

In ihrer Mitteilung vom Dienstag gab die Staatsanwaltschaft den Wert der Geräte mit 96.800 Euro an. Sie sind bislang nicht wieder aufgetaucht. Allerdings hatte der Apple-Konkurrent Samsung der Schule Anfang März 242 Tablets gespendet, um den Verlust zu ersetzen.

Wegen der Nutzung eines Transponder-Chips zum Ausschalten der Alarmanlage und fehlender Einbruchsspuren war das Reinigungspersonal schnell in Verdacht geraten. Am 10. Februar nahm die Polizei den mutmaßlichen Dieb in Brandenburg an der Havel fest, seitdem sitzt er in Untersuchungshaft.

Mutmaßlicher Tablet-Dieb besaß mehrere Identitäten

Wie sich herausstellte, hatte der 26-Jährige in Deutschland mehrere Identitäten benutzt. Mal trat er als der 29 Jahre alte Daniel B., geboren im kroatischen Zagreb, auf und mal Daniel S., 26, geboren in Berlin oder Leonardo A. aus Serbien. In seiner serbischen Heimat soll er mehrfach den Namen geändert haben, um seine Identität zu verschleiern. Nur bei der Wahl seiner Geburtstage blieb er sich selbst bei zwei der gefälschten Identitäten treu.

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Seit 2019 soll der Mann nach Tagesspiegel-Informationen für eine Reinigungsfirma gearbeitet haben, die auch in der Schule tätig war. Für die Firma soll er eine andere Identität genutzt haben. Bei der Firma wurde er unter dem Namen Daniel B. angestellt, dafür soll er einen komplett gefälschten kroatischen Personalausweis gehabt haben.

Leonardo D. gilt als Einzeltäter, die anderen Reinigungskräfte in der Willy-Brandt-Schule waren demnach nicht an dem Tablet-Diebstahl beteiligt. (Tsp)

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