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Gunnar Lindemann (AfD) bei der ersten Sitzung des Berliner Abgeordnetenhaus der 18. Wahlperiode in Berlin.

© dpa

„Fahrspurer*innen“: AfD-Politiker erntet Shitstorm für Kritik an gendergerechter Sprache

In einer Unfallmeldung ging es um das Ende einer Fahrspur. AfD-Politiker Gunnar Lindemann sah links-grüne Ideologien am Werk. Das ging nach hinten los. Eine Glosse.

Kaum ist es mal ein paar Grad wärmer, schmelzen manch einem auch die letzten Zellen der rechten Gehirnhälfte weg.

Der Berliner AfD-Politiker Gunnar Lindemann beschwerte sich am Montagabend auf Twitter über den „täglichen Genderwahnsinn“: Die „B.Z.“ (!) hatte online getitelt „Frau übersieht Fahrspurende und fährt in Baustelle“ – was Lindemann veranlasste zu glauben, es würden nun sogar Fahrspuren gegendert.

„Wie wäre es mal mit der guten alten Duden-Rechtschreibung anstatt mit diesem links-grünen Ideologien liebe @bzberlin?“, schrieb er, dazu den Hashtag #Gendergaga. Wir wollen ja nicht wie Klugscheißende rüberkommen, lieber Gunnar, aber wer im Glashaus sitzt...

Der verdiente Shitstorm ließ nicht lang auf sich warten, als korrekte Schreibweisen schlugen Twitter-Nutzer „Fahrspurer“, „Fahrspurer*innen“ oder auch „Reichsautobahnabschluss“ vor, und posteten Bilder von anderen Gendergaga-Fällen wie „Hähncheninnenfilet“ oder „Spurrinnen“.

Gegenüber dem RND erklärte Lindemann seinen Tweet später, er habe „auf humorvolle Art“ für die deutsche Sprache sensibilisieren wollen. Das Wort „Fahrspurende“ existiere laut Duden nicht.

Das gilt allerdings auch für „Gendergaga“ und „Genderwahnsinn“ - nicht aber für das Wort Komposition, das in der Sprachwissenschaft die Zusammensetzung eines Wortes aus selbstständig vorkommenden Wörtern bezeichnet. Aber was soll’s. Oder, wie man bei der AfD sagt: mausgerutscht.

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