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Razzia. Immer wieder rückt die Polizei aus, um Wohnungen und Geschäftsräume zu durchsuchen, die der organisierten Kriminalität zugerechnet werden.

© Paul Zinken/dpa

Update

Bilanz zu organisierter Kriminalität in Berlin: Polizei beschlagnahmt 123 Autos von Clankriminellen

Raub, Diebstahl Drogenhandel, Steuerhinterziehung, Schwarzarbeit - daran verdient die Organisierte Kriminalität. Aber wie sieht die Bilanz der Ermittler aus?

Autos und Geld weg, Läden zu: Senat und Polizei haben am Montag Bilanz ihrer Aktionen gegen die Organisierte Kriminalität im vorigen Jahr gezogen. Demnach sind im vergangenen Jahr in Berlin 86 Lokale oder andere Geschäfte geschlossen worden. 702 Objekte wurden insgesamt kontrolliert - zwei Drittel davon waren Restaurants, Bars und Shisha-Bars.

Laut Jahresbilanz zur Bekämpfung der Clankriminalität kontrollierten die Ermittler unter anderem 322 Cafés/Bars, 190 Shisha-Bars, 60 Wettbüros/Spielstätten, 25 Barber-Shops und 11 Juweliere.

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Die Behörden beschlagnahmten zudem 123 Auto, zwei Motorräder und 104 Waffen, zudem 31.606 unversteuerte Zigaretten, 969 Drogenportionen und 35.000 Euro aus dem Geschäften mit Betäubungsmitteln. Drogenhandel, Steuerhinterziehung, Schwarzarbeit, illegaler Zigarettenhandel sowie Raub- und Diebstahl seien die Haupteinnahmequellen der kriminellen Clan-Mitglieder in Berlin, heißt es in dem Bericht.

Große Gewinne durch unversteuerten Tabak

Ferner stellten die Ermittler 554 Kilogramm unversteuerten Wasserpfeifentabak sicher. Nach Auskunft des Landeskriminalamtes liegen die Gewinnmargen pro Kilo Wasserpfeifentabak, das für 3 bis 5 Euro hergestellt wird, bei mehr als 50 Euro.

Innensenator Andreas Geisel (SPD) sagte dazu: „2019 war das Jahr, in dem wir den Druck deutlich erhöht haben. Im Bereich der Clankriminalität hatte sich eine Parallelwelt entwickelt mit eigenem Kodex und der Ablehnung des geltenden Rechts. Das konnten wir nicht länger dulden. Deshalb haben wir klar gemacht: Die Regeln des Rechtsstaates gelten ausnahmslos für alle." Das habe sich auch 2020 in Zeiten der Corona-Pandemie nicht verändert. Die Betrugsermittlungen im Bereich der Soforthilfen seien ein Beispiel dafür. (Tsp/dpa)

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