zum Hauptinhalt
Am U-Bahnhof Zoologischer Garten kam es vor knapp einem Jahr zu dem antisemitischen Vorfall.

© Doris Spiekermann-Klaas

Beleidigung, Bedrohung, gefährliche Körperverletzung: Nach antisemitischem Vorfall: Anklage erhoben

Sie sollen einen Jugendlichen antisemitisch beleidigt und bedroht, ihn und seine Begleiter verletzt haben. Nun stehen drei junge Männer vor Gericht.

Auf dem Mobiltelefon eines Jugendlichen spielte das Lied "Tel Aviv" – das war für drei junge Männer offenbar genug Provokation. Vor fast einem Jahr, am 3. Juni 2018, sollen sie einen Jugendlichen am U-Bahnhof Zoologischer Garten erst antisemitisch beleidigt und bedroht haben. Im Anschluss sollen sie den Jugendlichen und seine beiden Begleiter auf dem Bahnsteig attackiert haben. Nun müssen sich die drei Tatverdächtigen vor dem Jugendschöffengericht Tiergarten verantworten.

Jugendliche hörten israelische Musik

Am Donnerstag hat die Staatsanwaltschaft Berlin gegen drei junge Männer Anklage wegen Bedrohung, Beleidigung und gefährlicher Körperverletzung erhoben: den 18-jährigen Karim H., den 17-jährigen Mert M. sowie den 15-jährigen Vassili S. Die drei Angeklagten sollen sich durch das israelische Lied, das die Jugendlichen gegen 1 Uhr nachts am U-Bahnhof Zoologischer Garten über einen Lautsprecher hörten, beleidigt gefühlt haben. Es entwickelte sich ein Streit über die Musik. Daraufhin kam es zu dem Vorfall, bei dem sie den Besitzer des Handys erst beleidigten, dann mit seinem und dem Tod seiner Familie bedrohten.

Der Anklage zufolge wollten der Geschädigte und seine beiden Begleiter nach dem Vorfall weggehen. Die Angeschuldigten sollen ihnen jedoch auf den Bahnsteig gefolgt sein und sie dort angegriffen haben. Durch Kopfstöße und Schläge erlitten die Angegriffenen leichte Verletzungen, die teilweise ambulant in einem Krankenhaus behandelt werden mussten. Die Ermittlungen übernahm daraufhin der Staatsschutz.

Zur Startseite