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Polizei steht am Ort eines Raubüberfalls auf eine Bank in den Gropius Passagen in Neukölln. 

© dpa

Update

Banküberfall in Berlin-Neukölln: Haftbefehle gegen die zwei tatverdächtigen Brüder erlassen

In den Gropius Passagen gab es einen Überfall auf eine Deutsche Bank-Filiale. Ein Verdächtiger wurde angeschossen, ein zweiter am Abend festgenommen.

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Am Mittwochmorgen hat es einen Überfall auf eine Filiale der Deutschen Bank in den Gropius Passagen an der Johannisthaler Chaussee gegeben. Dabei wurden laut Polizei am Mittwoch zwei Männer verletzt, darunter auch ein mutmaßlicher Täter. Bei dem zweiten Verletzten handelt es sich um einen Geldboten. 

Der Überfall ereignete sich gegen 10.30 Uhr. Der Geldbote soll im Vorraum der Filiale von zwei Tatverdächtigen mit Reizgas angegriffen worden sein. Auch soll einer der Tatverdächtigen mindestens zwei Schüsse auf den Boten abgegeben haben. Wie die Polizei mitteilt, habe dieser daraufhin das Feuer erwidert.

Dabei wurde ein 18-jähriger Tatverdächtiger schwer verletzt. Die Polizei nahm ihn kurze Zeit später vor der Bank fest. Er wurde in ein Krankenhaus gebracht und wird dort bewacht.

Der Geldbote wurde wegen Atemwegs- und Augenreizungen medizinisch versorgt. Er konnte kurze Zeit später aus dem Krankenhaus entlassen werden.

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Nach Informationen der Polizei konnten die Täter kein Geld oder Wertgegenstände aus der Bank entwenden. Der zweite Tatverdächtige konnte zunächst unerkannt fliehen, wurde aber am Mittwochabend kurz vor 18 Uhr in der Graefestraße durch Spezialeinsatzkräfte festgenommen, wie die Polizei am Donnerstag bestätigte.

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Demnach handelt es sich bei dem zweiten Tatverdächtigen um den 20-jährigen Bruder des anderen mutmaßlichen Täters. Gegen ihn erging Haftbefehl. Dem dringend Tatverdächtigen werden gemeinschaftlich begangener schwerer Raub und versuchter Mord vorgeworfen, wie eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft am Donnerstagabend sagte. Der mutmaßliche Täter sitze nun in Untersuchungshaft.

Am Abend wurde auch gegen den jüngeren Bruder als zweiten Verdächtigen mit denselben Vorwürfen Haftbefehl erlassen. Die Polizei hält es für möglich, dass es weitere Komplizen gibt.

Polizei sucht Zeugen

Die Polizei teilte auf Twitter mit, dass sie ihr Hinweisportal für Zeugenbeobachtungen freigegeben hat. Wer die Tat beobachtet hat, kann dort Informationen mit der Polizei teilen. 

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Am Nachmittag bewachten Polizisten mit Maschinenpistolen an den Absperrbändern das Geschehen. Auch der Geldtransporter stand noch vor der Bank. Wegen der Sperrungen kam es in der Umgebung der Gropius Passagen zu langen Staus.

Die Gropius Passagen liegen am U-Bahnhof Johannisthaler Chaussee in Gropiusstadt im Süden des Bezirks Neukölln. Sie sind mit 85.000 Quadratmetern Verkaufsfläche das größte Einkaufszentrum der Stadt. 

Viele Überfälle im vergangenen Jahr

Im vergangenen Jahr und auch Anfang dieses Jahres gab es eine ganze Reihe von Überfällen auf Geldboten und Banken. Zuletzt hatten vier Männer am 19. Februar einen Geldtransporter auf dem Ku'damm überfallen. Ein Verdächtiger aus einem bekannten arabischstämmigen Clan wurde später festgenommen.

Im Dezember überfielen mehrere Täter einen Geldtransporter am Ikea-Möbelhaus in Berlin-Schöneberg. Auch hier wurde ein verdächtiger Mann von der Polizei gefasst. 

Im August 2020 rammten Räuber mit einem Transporter ein Fenstergitter einer Bank in Wilmersdorf, es kam zu einem Schusswechsel mit einem Wachmann. Ende Juli 2020 überfielen vier Männer einen Geldboten an einer Postbank-Filiale am Herrmannplatz. Mitte Juni 2020 traf es einen Geldboten an einer Bank in Wilmersdorf. (mit dpa)

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