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Ein Streifenwagen im Einsatz (Symbolfoto).

© Kitty Kleist-Heinrich

Autos beschädigt, Brandsätze geworfen: 20 Randalierer ziehen durch den Florakiez in Berlin-Pankow

Auf Twitter-Fotos ist auf der Jacke einer Person ein linkes Anarchie-Symbol zu sehen. Die Polizei nahm vier Menschen fest. 

Am späten Samstagabend hat eine Gruppe von etwa 20 Randalierern im Pankower Florakiez großen Schaden angerichtet. Wie die Polizei angibt, zogen die Personen gegen 23 Uhr durch die Straße In den Floragärten, die Görschstraße und die Gaillardstraße. 

Auf dem Video eines Anwohners, das dem Tagesspiegel vorliegt, ist zu hören, wie die Gruppe Parolen skandiert. Zeugen wollen etwa "Gegen den Kapitalismus" gehört haben. Aus einem Vorgarten steigt im Video Qualm auf, offensichtlich von einem dorthin geworfenen Brandsatz. 

Die Randalierer zündeten Böller und Nebeltöpfe, heißt es bei der Polizei. Sie blockierten die Straße mit Gegenständen und zeigten Plakate mit politischen Parolen. Diverse Notrufe von Anwohnern gingen bei den Dienststellen ein. 

18 Fahrzeuge wurden laut Polizeiangaben beschädigt. Die Randalierer zerschlugen demnach Scheiben und traten gegen Außenspiegel von Autos. Ein Foto, das beim Kurznachrichtendienst Twitter hochgeladen wurde, zeigt auf der Jacke einer Person, die mit Polizisten spricht, ein linkes Anarchie-Symbol

Wie die Polizei mitteilt, wurden in der Mühlenstraße vier Personen aus der Gruppe festgenommen. Es handelt sich dabei um zwei 18-jährige Frauen, sowie zwei junge Männer im Alter von 18 und 20 Jahren. Im Anschluss habe sich der Pulk aufgelöst. 

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Über die Hintergründe kann die Polizei noch keine genaueren Angaben machen. Die weiteren Ermittlungen hat der polizeiliche Staatsschutz übernommen, der für politisch motivierte Kriminalität zuständig ist. Auch in der Liebigstraße in Friedrichshain, einer Hochburg der linksextremen Szene, setzten Unbekannte in der Nacht ein Auto in Brand. 

Möglicherweise könnte der Krawall in Zusammenhang mit einer größeren linken Demonstration stehen, die am Samstag durch Hamburg zog. Etwa 2000 Protestler wollten dort ihre Solidarität mit Angeklagten in einem Prozess zu den G-20-Krawallen kundtun. Mehrere Gruppen, darunter die als extremistisch eingestufte interventionistische Linke, hatten im gesamten Bundesgebiet zu Demonstrationen aufgerufen. 

Seit Donnerstag stehen im „Rondenbarg-Prozess“ fünf junge Leute vor dem Hamburger Landgericht. Sie müssen sich wegen gemeinschaftlichen schweren Landfriedensbruchs, tätlichem Angriff auf Vollstreckungsbeamte und versuchter gefährlicher Körperverletzung verantworten.

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