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Polizei im Einsatz (Symbolbild).

© Patrick Pleul/dpa

Angriffe in Friedrichshain, Charlottenburg und Rummelsburg: Passanten rassistisch und homophob beleidigt

In drei Bezirken wurden Passanten am Samstag rassistisch bedroht und angegriffen. Ein Jugendlicher versuchte, einen anderen mit einem Gürtel zu schlagen.

Am Samstag wurden in Friedrichshain, Charlottenburg und Rummelsburg mehrere Menschen rassistisch und homophob beleidigt und bedroht, das teilte die Polizei am Sonntag mit. Gegen 12.30 Uhr kam es an der Kreuzung Jessnerstraße / Oderstraße in Friedrichshain zu einem Zwischenfall. Ein 49-Jähriger rief dort nationalsozialistische Parolen und beleidigte einen 36-jährigen Passanten rassistisch.

Ein weiterer Passant versuchte, den Mann zu stoppen, und wurde von ihm mit einem Messer bedroht. Nachdem er noch in den Hinterreifen eines abgestellten Fahrrads gestochen hatte, wurde der 49-Jährige in einem Supermarkt festgenommen. Dort solidarisierten sich jedoch einige Kunden mit dem verwirrt wirkenden Tatverdächtigen, die Polizei musste sie wegdrängen.

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Die Polizei brachte den 49-Jährigen in eine psychiatrische Klinik. Nachdem eine Ärztin jedoch von einer stationären Aufnahme abriet, beschlagnahmten die Beamten lediglich das Messer des Mannes und ließen ihn vorerst wieder frei. Gegen ihn wird wegen Volksverhetzung, Sachbeschädigung und Bedrohung mit Waffen ermittelt.

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In der Charlottenburger Hardenbergstraße soll ein Jugendlicher gegen 19 Uhr versucht haben, einen 15-Jährigen mit einem Gürtel zu schlagen. Zuvor hatte der 16-Jährige den Jungen homophob beleidigt. Als die Polizei eintraf, bestritt der Jugendliche die Vorwürfe. Er wurde wegen Beleidigung und versuchter gefährlicher Körperverletzung angezeigt.

Etwa zur gleichen Zeit soll ein 31-Jähriger in Rummelsburg einen 21-Jährigen aus Guinea angegriffen haben, nachdem er ihn zuvor in der Leopoldstraße verfolgt hatte. Als der 21-Jährige den Tatverdächtigen aufforderte, ihm nicht mehr zu folgen, stürmte dieser auf ihn zu. Der Jüngere warf eine fast leere Plastikflasche auf den Angreifer, bevor ein 39-jähriger Passant einschritt und versuchte, den Streit zu schlichten. Der 31-Jährige schlug ihm daraufhin mit der Faust ins Gesicht. In dem Gerangel soll der Tatverdächtige mehrfach fremdenfeindliche und rassistische Beleidigungen gerufen haben. (Tsp)

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