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Polizisten stehen nach dem Überfall vor der Commerzbank-Filiale am Kurfürstendamm in Charlottenburg.

© Paul Zinken/dpa

Update

Am Kurfürstendamm und in Schöneberg: Banküberfälle in Berlin – Täter kam mit Fahrrad und Flip-Flops

Bei den zwei Banküberfällen am Dienstag hat offenbar derselbe Täter zugeschlagen. Die Polizei fahndet mit Fotos.

In Berlin hat es am Dienstagmorgen zwei Überfälle auf Filialen der Commerzbank gegeben. Dies bestätigte die Polizei dem Tagesspiegel auf Nachfrage. Der erste Alarm aus der Schöneberger Hauptstraße ging bei der Polizei gegen 9.25 Uhr ein.

Um 10 Uhr gab es einen weiteren Alarm am Kurfürstendamm in Charlottenburg. Diesmal war die Filiale an der Ecke zur Rankestraße gegenüber der Gedächtniskirche betroffen.

Zu beiden Zeitpunkten sei jeweils ein Täter in die Banken eingedrungen, hieß es von der Polizei. Laut neuesten Informationen handelte es sich bei beiden Überfällen offenbar um denselben Täter. Zunächst sei der Unbekannte in die Bankfiliale in Schöneberg eingedrungen. Dort habe er den Kassierer mit einer Stichwaffe bedroht und ihn aufgefordert, Geld herauszugeben, was der Kassierer auch tat.

Wie viel Geld der Mann, der daraufhin mit einem Fahrrad Richtung Friedenau flüchtete, erbeutete, ist laut einem Sprecher der Polizei derzeit unklar und Gegenstand der Ermittlungen. Danach habe offenbar derselbe Täter in der Filiale am Ku'damm zugeschlagen.

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Die Vorgehensweise sei dieselbe wie in der Bank in Schöneberg gewesen, sagte ein Sprecher der Polizei dem Tagesspiegel. Auch in der Bank am Ku'damm drohte der Mann mit einer Stichwaffe, flüchtete allerdings ohne Beute, als der Sicherheitsdienst der Bank hinzukam.

Der Täter hat schwarze Haare und trug Flip-Flops

Momentan befindet sich der Täter auf der Flucht. Die Polizei fahndet mit Fotos nach dem Unbekannten, der etwa 25 bis 30 Jahre alt und etwa 1,80 bis 1,85 Meter groß ist. Der Mann hat eine athletische Statur und volles, etwas längeres schwarzes Haar.

Zum Tatzeitpunkt trug er ein schwarzes T-Shirt und eine schwarze Jogginghose von der Firma New Balance. Außerdem hatte er schwarze Flip-Flops an. Er hatte einen blauen Rucksack der Firma Deuter dabei sowie ein Messer - womöglich ein Cuttermesser. Außerdem sprach er gebrochen Deutsch.

Ein Polizeiwagen steht vor der Commerzbank-Filiale in der Schöneberger Hauptstraße.
Ein Polizeiwagen steht vor der Commerzbank-Filiale in der Schöneberger Hauptstraße.

© Tsp

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Wer Angaben zu dem mutmaßlichen Täter machen kann, kann sich bei der Kriminalpolizei der Direktion 4 (Eiswaldtstraße 18 in 12249 Berlin-Lankwitz) oder in jeder anderen Polizeidienststelle melden. Hinweise werden ebenfalls unter der Telefonnummer (030) 4664-473133 entgegengenommen.

Der Mitarbeiter der Filiale erlitt einen Schock

Derzeit wertet die Polizei Spuren aus, am Dienstag wurden Zeugen vernommen und auch Videoaufnahmen ausgewertet. Laut Polizeiangaben sei bei Bekanntwerden der Vorfälle auch das SEK alarmiert worden, was später aber nicht zum Einsatz kam. Auch ein Hubschrauber der Polizei war in der Luft.

Verletzt wurde niemand. Der 49-jährige Mitarbeiter der Bank erlitt einen Schock und kam mit einem alarmierten Rettungswagen zur ambulanten Behandlung in ein Krankenhaus.

Über den Überfall in Schöneberg hatte zuerst die "B.Z." berichtet.

Die Polizei schrieb am Vormittag auf Twitter: "Unsere Kollegen wurden heute Vormittag kurz hintereinander zu zwei Banküberfällen alarmiert. Betroffen sind Filialen in Schöneberg und Charlottenburg. Der oder die Täter flohen in beiden Fällen unerkannt. Ein Zusammenhang wird geprüft. Verletzt wurde niemand."

Mit Flatterband abgesperrt: Die Commerzbank-Filiale in Schöneberg am Dienstagmorgen.
Mit Flatterband abgesperrt: Die Commerzbank-Filiale in Schöneberg am Dienstagmorgen.

© Tsp

Vor der Schöneberger Filiale waren am Vormittag die Eingänge mit Flatterband der Polizei abgesperrt, ein Streifenwagen parkte vor dem Gebäude. Ein Beamter redete mit Passanten, erklärte einer Familie auf türkisch, warum die Filiale geschlossen ist.

Sie ist von außen komplett eingerüstet, hier finden gerade Renovierungsarbeiten statt. Auf den oberen Etagen arbeiteten am Vormittag schon wieder Bauarbeiter.

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Banküberfälle sind inzwischen selten, weil Banken keine großen Bargeld-Summen mehr offen aufbewahren, sondern das Geld über die Automaten auszahlen. Zudem gibt es meist Tresore mit Zeitschlössern, die sich nicht sofort öffnen lassen.

Dennoch hatte es zuletzt in Berlin wiederholt Banküberfälle oder zumindest Versuche gegeben: Bei einem versuchten Raubüberfall auf eine Volksbank-Filiale am Bundesplatz in Berlin-Wilmersdorf Anfang August wurde ein Sicherheitsmitarbeiter der Bank angeschossen. Drei Täter flüchteten offenbar ohne Beute. An derselben Volksbank-Filiale war Mitte Juni ein Geldtransporter überfallen worden, zwei Männer hatten dabei eine halbe Million Euro erbeutet.

Ende Juli, nur wenige Tage vor dem jüngsten Überfall am Bundesplatz, überfielen vier Männer im Karstadt-Warenhaus am Hermannplatz eine Postbank-Filiale. Sie versuchten einem Angehörigen einer Geldtransporter-Besatzung Geld zu entreißen und setzten dabei auch Reizgas ein. Zwölf Personen wurden verletzt.

*Nach der Festnahme des Mannes wurden die von der Polizei veröffentlichen Bilder aus diesem Text entfernt

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