zum Hauptinhalt
Air Berlin

© ddp

Air Berlin: Durchsuchungen nach Vorwurf des Insiderhandels

Bundesweit wurden Firmenräume und Wohnungen der zweitgrößten deutschen Fluggesellschaft durchsucht. Die Ermittlungen richten sich unter anderem gegen den Konzernchef Joachim Hunold.

Wegen des Verdachts des Insiderhandels bei der Fluggesellschaft Air Berlin haben die Polizei und die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) bundesweit Firmenräume und Wohnungen durchsucht. Wie die Staatsanwaltschaft Stuttgart mitteilte, waren in Berlin, Stuttgart, München, Düsseldorf, Bonn und Langenfeld insgesamt zehn Objekte betroffen. Die Ermittlungen richten sich gegen sechs Beschuldigte, darunter der Konzernchef Joachim Hunold und der Aufsichtsratsvorsitzende der Fluggesellschaft. Ein Sprecher von Air Berlin wies den Vorwurf des Insiderhandels als "absurd" zurück.

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft besteht der Verdacht, dass die Beschuldigten seit Anfang Juni 2006 Insiderwissen über die geplante Übernahme einer Luftfahrtgesellschaft in München verwendet haben, um massiv Aktien zu erwerben. Dabei handelte es sich um die Übernahme der dba im vergangenen Sommer, wie Air Berlin bestätigte.

Erwerb von Aktien im Wert von 1,47 Millionen Euro

Den Beschuldigten wird vorgeworfen, kurz nach Abschluss einer Geheimhaltungsvereinbarung zum Beginn von Übernahmeverhandlungen Air-Berlin-Aktien im Gesamtvolumen von rund 1,5 Millionen Euro gekauft zu haben, noch ehe eine Ad-hoc-Mitteilung über den Erwerb der Münchener Luftfahrtgesellschaft veröffentlicht wurde. Allein der Vorstand und der Aufsichtsratsvorsitzende sollen Aktien im Wert von 1,47 Millionen Euro erworben haben.

Das von der Staatsanwaltschaft Stuttgart geführte Ermittlungsverfahren kam aufgrund einer Strafanzeige der BaFin zustande. An den Durchsuchungen waren den Angaben zufolge rund 50 Polizeibeamte und BaFin-Mitarbeiter beteiligt. Der Schwerpunkt lag in Berlin. Dort wurden neben den Air-Berlin-Firmenräumen auch drei Wohnobjekte durchsucht. Ziel der Aktion war es, Geschäftsunterlagen sicherzustellen. Die Auswertung und die weiteren Ermittlungen werden nach Einschätzung der Staatsanwaltschaft "längere Zeit in Anspruch nehmen".

Die zweitgrößte deutsche Fluggesellschaft Air Berlin hatte dba im August 2006 von dem Nürnberger Unternehmer Hans Rudolf Wöhrl übernommen. (mit ddp)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false